Wesel Delikatessen wachsen am Wegesrand

Wesel · Drei Kräuterpädagoginnen hatten jetzt beim Nabu-Workshop viele Verwendungstipps für Wildkräuter parat und verschiedene kulinarische Kostproben dabei: Limonade, aufgebrüht als Tee oder fein gehackt im Dipp.

 Zu den vielseitig verwendbaren Gewächsen gehört die Vogelmiere, gut erkennbar an einem dünnen Fädchen im Inneren des Stängels. Sie enthält viel Vitamin C.

Zu den vielseitig verwendbaren Gewächsen gehört die Vogelmiere, gut erkennbar an einem dünnen Fädchen im Inneren des Stängels. Sie enthält viel Vitamin C.

Foto: ekkehart malz

Nach dem langen Winter sprießt endlich wieder das frische Grün in den Gärten und am Wegesrand. Bei einem Spaziergang durch die Natur lässt sich manche Delikatesse entdecken, wenn man sie erkennt. Manuela Oellermann, Angela Dohrenbusch-Trippe und Helga Westerhuis, allesamt staatlich zertifizierte Kräuterpädagoginnen, zeigten jetzt in einem Nabu-Workshop in der Weseler Biologischen Station, welche Leckereien man aus Wildkräutern zubereiten kann.

 Die Kräuterpädagoginnen Helga Westerhuis, Manuela Oellermann und Angela Dohrenbusch-Trippe (von rechts) leiteten den Kursus in der Bio-Station.

Die Kräuterpädagoginnen Helga Westerhuis, Manuela Oellermann und Angela Dohrenbusch-Trippe (von rechts) leiteten den Kursus in der Bio-Station.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

"Ich möchte gerne meinen Salat aufpeppen", erzählte Margret Tesch, Teilnehmerin aus Emmerich. Als Langstreckenläuferin sei sie an einem Kräutertrank, der Power bringt, sehr interessiert. "Ich bin der absolute Wildnis-Fan. Es macht unheimlich Spaß, aus den Sachen, die man in der Natur findet, etwas zu zaubern", sagte Barbara Goike aus Wesel.

Als Begrüßungstrunk gab es für die Teilnehmer einen frühlingshaften Vitamin-Smoothie aus Giersch, Löwenzahn, Vogelmiere, Obst und Karotten. Bei so viel Vitalstoffen hat Frühlingsmüdigkeit keine Chance. "Wildkräuter enthalten viel mehr Vitamin C als alle Sachen aus dem Supermarkt. Hinzu kommen Mineralstoffe und Spurenelemente, die unseren Körper in Schwung bringen", erklärte Helga Westerhuis. So habe eine Brennnessel zehn bis 30 Prozent mehr Vitamin C als die gleiche Menge Blattsalat. Die Verwendung von Wildkräutern in Mixgetränken sei besonders gut geeignet für Kinder und alle, die Salat eher ungern essen.

Bevor die Teilnehmer selbst an die Zubereitung eines grünen Kräuter-Smoothies gehen konnten, stand Pflanzenkunde am lebenden Objekt auf dem Programm. Im Garten der Biologischen Station ging es unter fachkundiger Anleitung auf die Suche nach essbaren Wildpflanzen. Zu den vielseitig verwendbaren Gewächsen gehört die Vogelmiere, gut erkennbar an einem dünnen Fädchen im Inneren des Stängels, auch Hühnerdarm genannt. Als "Unkraut" ist Giersch für viele Gärtner eine Plage. "Die einzige Chance, ihn wegzukriegen, ist, ihn aufzuessen", sagte Angela Dohrenbusch-Trippe.

Als Limonade, aufgebrüht als Tee oder fein gehackt im Dipp — die Pädagoginnen hatten viele Verwendungstipps für die Wildkräuter parat und verschiedene Kostproben dabei. Mit Gundermann und Knoblauchrauke kamen noch zwei weitere Stars der Kräuterküche zum Zuge.

(krsa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort