Wesel Debatte um Center-Anlieferung

Wesel · Im Esplanade-Center soll es eine Umgestaltung geben: Für die Ansiedlung eines Edeka-Marktes braucht es eine neue Anlieferstelle. Wo kann die liegen? Die SPD ist gegen die Variante Kreuzstraße.

Wesel: Debatte um Center-Anlieferung
Foto: Sebastian Peters

Die SPD spricht sich gegen einen Umbau der Kreuzstraße für die neue Anliefer-Einfahrt des Esplanade-Centers aus. Das hat SPD-Fraktionschef Ludger Hovest vor einer gemeinsamen Sitzung mehrerer beteiligter Ausschüsse am heutigen Mittwoch (16.30 Uhr, Rathaus) mitgeteilt. Die SPD befürworte hingegen eine Anfahrt über die Mauerbrandstraße. Eine Anfahrt über die Kreuzstraße, wie in einem neuen Gutachten als favorisierte Lösung der C3 Projektmanagement GmbH des Esplanade-Centers favorisiert, ist nach Meinung von Hovest hingegen "die schlechteste Lösung überhaupt". Nicht nur Bäume müssten dann gefällt werden, auch das "schöne Pflaster" müsste dann aufgenommen werden. Ein "Verkehrschaos" befürchtet Hovest. Die Planer hätten mit alten Zahlen gearbeitet - Wesel sei Zuzugsgemeinde, würde nicht schrumpfen.

Zum Hintergrund: Das Esplanade-Center soll umgestaltet werden. Saturn will, wie berichtet, in die obere Etage, unten soll ein Edeka-Markt angesiedelt werden. Edeka sucht noch einen Betreiber. Im Januar war beschlossen worden, dass der Entwickler eine Detailanalyse zum Verkehrskonzept vorlegt.

Aktuell erfolgt die Anlieferung noch über eine Ladezone im Bereich der Esplanade. Für die zukünftige Anlieferung des Elektromarktes Saturn wurden von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH Brilon, Bondzio, Weiser im Auftrag der C3 Projektmanagement GmbH zwei Varianten erarbeitet. Bei einer erfolgt die Anlieferung über die Kreuzstraße und bei der zweiten über die Mauerbrandstraße. Grundsätzliches Ergebnis des Büros: Beide Varianten sind möglich.

Die Entwickler gehen beim Umbau des Esplanade-Centers von einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von 1740 Autofahrten pro Tag aus. Davon würden 1199 Kfz-Fahrten durch die Erweiterung des Einzelhandelsangebots und die weiteren 541 durch die Ansiedlung des Fitnessstudios hervorgerufen. Die Anlieferung über die Mauerbrandstraße in Variante zwei sei "unter Berücksichtigung fahrgeometrischer Randbedingungen" möglich. Dabei wurde die Anreise über den Straßenzug Esplanade, Tückingstraße, Mauerbrandstraße unterstellt. Dies erfordere nur die Entfernung der vorhandenen Absperrpoller am Knotenpunkt Esplanade / Tückingstraße / Trachenbergstraße. Für Hovest ist noch offen, ob die Poller am Übergang von der Esplanade in die Tückingstraße hinter der Mauerbrandstraße oder der Brandstraße wieder in den Boden kommen. 7,5-Tonner könnten hier zurechtkommen.

Komplizierter aber würde die Anlieferung über die Kreuzstraße. Eine Ampelanlage müsste dann laut Ingenieurbüro errichtet werden. Wenn Lkw zur Anlieferung anfahren, werden sie rangieren müssen. Die Ampel schaltet dann auf Rot. Die Ingenieure gehen aber davon aus, dass "sich die im Falle einer Anlieferung auftretenden Rückstaus nach dem Rangiervorgang zügig abbauen", heißt es in der Vorlage der Verwaltung. "Aufgrund der beim Lkw-Rangiervorgang auftretenden Scherkräfte ist es zu empfehlen, die Kreuzstraße im Bereich der Ladezone in Asphaltbauweise herzustellen."

(RP)
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