Wesel Das Wachsen der Windräder: "Terror"

Wesel · Investor Schulze-Langenhorst will 2011 auf jeden Fall die beiden genehmigten linksrheinischen Windräder bauen. Das hat er Mitte Dezember im Weseler Rat gesagt. Auch will er die Windmühlen mindestens 150 Meter hoch errichten, denn mit jedem Meter mehr steigert sich der Energieertrag um ein Prozent – die Rendite wächst. Im Rat war von 133,70 Metern mit einem Rotorendurchmesser von 71 Meter die Rede. Deshalb ist die aktuelle Aussage, dass die Stadt keine Höhenbegrenzung vornehmen will (RP berichtete), bedeutend. Betroffene reagierten gestern sauer, politischer Rückenwind für sie kommt von der CDU.

Die Kritik beruht auf klammheimlichem Höhenwachstum. Bei der Ausweisung der linksrheinischen Windkraftkonzentrationszonen (gleich einzig in Wesel planungsrechtlich möglicher Standort) vor Jahren war die technisch machbare Höhe noch begrenzt. In der jahrelangen juristischen Auseinandersetzung ging es um 100 Meter hohe Mühlen, dann kam der Rat mit 133 und 150 Metern, schließlich bei einem Vortrag des Investors vor der CDU waren 160 Meter erreicht. Er würde sogar noch höher wachsen, doch mehr als 180 Meter scheitern bisher an der maximalen Bauhöhe der nötigen Kräne. Dass er den linksrheinischen Windpark hingegen auf mindestens vier Mühlen ausweitet, ist sein erklärter Wille. Die Höhe ohne Augenmaß verärgert die CDU. "Wieso schafft es der Kreis Borken – und dort auch die Grünen – die Höhe von Windmühlen zu begrenzen und wir nicht?", fragte gestern Franz Bothen aus Ginderich (CDU). Er hält die von der Verwaltung erkannte denkbare Regressforderung des Investors für vorgeschoben. "Wenn man will, geht es auch anders", glaubt er. Das Thema wird im Fachausschuss am 21. März hochkommen.

Ganz heftig reagierte gestern Dr. Franz-Josef Weyers aus Gest: "Die Verwaltung schießt übers Ziel hinaus. Sie gebärdet sich als Förderverein für Windkraft-Terror." Und falle so den linksrheinischen Bürgern in den Rücken.

(RP)
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