Wesel Das hat gefunkt

Wesel · Tambourkorps Büderich 1929 und Blasorcheser Wesel-Bislich: Musikalisch auf einer Wellenlängebeim ersten gemeinsamen Konzert im Bühnenhaus. Sogar ein Dudelsackspieler trat auf.

Beim Schützenfest in Flüren haben sie sich zum ersten Mal getroffen: die Musiker vom Tambourkorps Büderich 1929 und vom Blasorchester Wesel-Bislich. Zwischen beiden hat es sofort „gefunkt“, nicht nur an der Theke, wie Tambourmajor Jürgen Linz scherzhaft bemerkte. Vor allem musikalisch ist man auf einer Wellenlänge. Die besten Voraussetzungen also, um ein gemeinsames Konzert auf den Weg zu bringen. Im Bühnenhaus war es jetzt so weit. Bei rhythmischen Märschen und traumhaften Melodien kam Stimmung auf im gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Saal.

Herbert Hofacker führte durch das Programm und wusste allerhand zu den Musikstücken zu erzählen. „Musik verbindet Nationen, Völker und Erdteile. Sie stiftet Frieden, spendet Freude und Trost“, sagte Hofacker und versprach den Zuhörern ein Konzert, in dem „Träume wunderbare Wirklichkeit“ werden. Das Tambourkorps Büderich unter der Leitung von Hermann Lorscheid machte den Anfang mit einem Militärmarsch von Franz Schubert, der so gar nichts Martialisches an sich hatte.

Ein Überraschungsgast

Dann nahmen die Musiker das Publikum mit auf die Titanic zur „Irish Party“, bei der donnernde Paukenschläge den Untergang ankündigten. Mit „British Selection“ folgte eine Auswahl britischer Traditionsstücke, darunter „Amazing Grace“, das mit zarten Flötentönen daherkam, sowie das hymnische „Land of hope and glory“. Das nächste Stück, ein Klagelied für einen gefallenen Soldaten, schien nicht ins muntere Programm zu passen, das unter dem Motto „Mit Melodie und Harmonie“ stand. Doch trotz des traurigen Hintergrundes kam die feierlich-ernste schottische Volksweise „Hector the Hero“ gut an. Das Publikum staunte, als plötzlich ein Dudelsackspieler die Bühne betrat. Überraschungsgast Klaus Glocksin, musikalischer Leiter der Rhine Area Pipes & Drums Düsseldorf, kam im Kilt und gab Kostproben seines Könnens. Mit dem Evergreen „Moskau“ endete der erste Teil.

Bevor das Blasorchester Bislich aufspielte, zeigten die Rhythmiker beider Ensembles ein tolles Solo für Schlagwerker. Die „Tiger Drums“ wurden von Peter Mork dirigiert. Unter der Leitung von Jürgen Ueffing ließen die Bläser danach Reisestimmung aufkommen. Mit „O Vitinho“ ging es zuerst nach Portugal. Dann dampfte das Orchester mit dem Zug quer durch Oregon, durchlebte ein Gewitter und brachte einen Regenbogen zum Klingen.

Kurzweilig war die „Disney Fantasie“ mit bekannten Trickfilmmelodien. Bei „Moment for Morricone“ wurde das „Lied vom Tod“ neu vertont. Nach der Pause traten beide Orchester zusammen auf. Geboten wurden vor allem Märsche, aber auch ein Bolero, eine Ballade und Popmusik von Abba.

(RP)
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