Corona-Pandemie Kreis arbeitet an Lösung für Abstrichzentren

Kreis Wesel · Für die Corona-Diagnosezentren des Kreises wird nach einer Lösung gesucht. Der Kreis Wesel beklagt, dass von Bund und Land bisher kaum Schutzmaterialien geliefert worden seien.

 Eine Atemschutzmaske (Symbolbild).

Eine Atemschutzmaske (Symbolbild).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Der Kreis Wesel hat noch keine Lösung präsentiert, wie an seinen Abstrichzentren wieder Tests auf das Coronavirus gewährleistet werden können. Es werde intensiv daran gearbeitet, die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Abstrichzentren zu schaffen, teilte der Kreis am Donnerstag mit. Wegen Materialmangels in den Laboren waren die Tests in den dezentralen Abstrichzentren mit Wirkung zum Dienstag ausgesetzt worden.

Aufgrund der Vielzahl eingehender Proben könnten die in Frage kommenden Labore derzeit nicht mehr sicherstellen, dass bei neu genommenen Abstrichen auch zeitnah ein entsprechender Test auf das Coronavirus durchgeführt werden könne, erklärte der Kreis. Es würden aber weiterhin Menschen auf das Virus getestet. Nur die drei Abstrichzentren hätten ihre Arbeit eingestellt. Verdachtsfälle würden weiter von Krankenhäusern und Hausärzte untersucht.

„Es ist zwingend notwendig, die Tests auf Personen zu beschränken, die eindeutige Symptome zeigen und eine entsprechende ärztliche Überweisung erhalten haben“, sagte Michael Maas, Vorstandsmittglied für den Bereich Gesundheitswesen im Kreis Wesel. „Auch wenn in der Anfangsphase der Corona-Lage in ganz Deutschland auch Kontaktpersonen und Menschen ohne Symptome getestet wurden, ist dies heute nicht mehr möglich und sinnvoll.“ Das damalige Vorgehen habe dazu gedient, die bekannten Infektionsketten zu unterbrechen. „Jetzt sind wir aber in einer Situation, in der wir die Infektionswege vielfach nicht mehr nachvollziehen können.“ Es gelte, personelle und materielle Ressourcen zu schonen. Materialengpässe seien bundesweit ein großes Problem.

Der Kreis beklagte, dass die „mehrfach vom Bund und Land angekündigten Schutzmaterialien“ mit Ausnahme einer kleinen Menge Schutzmasken für zwei Krankenhäuser bisher nicht geliefert worden seien. „Die Materialien, die der Kreis Wesel an Abstricheinrichtungen, Rettungsdienste und Krankenhäuser abgegeben konnte, wurden bisher aus eigener Initiative beschafft“, sagte Maas. „Es muss nun dringend und zeitnah mehr Kraft in die Herstellung und Beschaffung von Schutzausrüstungen investiert werden.“ Land und Bund seien gefordert, die Kreise und Städte effizienter als bisher zu versorgen, damit diese eine bedarfsgerechte Verteilung organisieren könnten.

Die Beschaffung von Schutzausrüstung habe Priorität, sagte Lars Rentmeister, Vorstand Sicherheit und Ordnung im Kreis Wesel. Der Krisenstab bereite sich auf verschiedene Situationen vor, mit denen die Menschen im Kreis Wesel in der nächsten Zeit konfrontiert werden könnten. „Gut möglich, dass noch einige Zeit vergeht, bis wieder Normalität einkehrt“, sagte Rentmeister. Es komme auf jeden Einzelnen an. „Wenn wir uns alle gemeinsam an Appelle, Erlasse und Verordnungen halten, die uns sämtlich auffordern, Kontakte weitestgehend zu reduzieren und Abstand zu halten, werden wir schneller und unbeschadeter durch diese Krise kommen.“

(sep/wer)
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