„Spaziergänge“ im Kreis Wesel Schweigen gilt als Zustimmung

Meinung | Kreis Wesel · Nicht alle, die montags und dienstags durch die Straßen laufen, sind rechtsextrem, nicht alle in den Telegram-Gruppen leugnen den Holocaust. Wer sich mit denen nicht gemein machen will, muss sich distanzieren.

 Auch in Wesel treffen sich regelmäßig „Spaziergänger“, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren.

Auch in Wesel treffen sich regelmäßig „Spaziergänger“, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren.

Foto: Klaus Nikolei

Spazierengehen ist eine feine Sache, empfehlenswert sind etwa Waldstücke, der Rhein oder Stadtteile, in die man sonst selten kommt. Die Pandemie hat zwangsweise eine Republik von Spaziergängern geformt, was soll man sonst auch tun. Der Spaziergang ist in der Regel belanglos, er folgt außer der körperlichen Ertüchtigung und der geistigen Erholung keinem Zweck, der Spaziergang ist auch nicht politisch. Was sich also montags, dienstags und gelegentlich samstags in den zahlreichen Kommunen abspielt, sind keine Spaziergänge, sondern Demonstrationen, mal mit, mal ohne Anmeldung.