Charlotte Quik - CDU

Wesel · D er Wahlkreis 58 ist ein wackeliger - das weiß Charlotte Quik. Zuletzt gewann mit Wolfgang Hüsken 2005 ein Christdemokrat, bei der Wahl 2012 erreichte SPD- Kandidat Norbert Meesters einen Erdrutschsieg. Nervös macht das die 34-Jährige nicht, im Gegenteil: "Ich bin sehr optimistisch, wir bekommen viel positives Feedback", sagt Quik. Die Mutter eines 16 Monate alten Sohnes tritt zwar zum ersten Mal bei der Landtagswahl an. Den politischen Betrieb kennt sie trotzdem schon. Nach ihrem Studium (Germanistik, Zivilrecht und Wirtschaftspolitik) an der Universität Münster wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im NRW-Landtag. "Nordrhein-Westfalen wird von der Landesregierung gerade vor die Wand gefahren - und meine Heimat ganz besonders", sagt sie. "Das hat mich so wütend gemacht, dass die Arbeit hinter den Kulissen nicht mehr ausreicht", sagt sie. Ihre Heimat, damit meint Quik längst den Niederrhein, obwohl sie im Münsterland geboren wurde. Aber ihre Familie hat hier ihre Wurzeln, heute lebt sie mit ihrem Mann, dem gemeinsamen Kind und ihren Eltern zusammen auf einem Hof in Hamminkeln-Brünen. Dieses Großfamilienmodell ermögliche es auch, dass sie trotz Kleinkind Politik machen kann. "Zur Familie gehören eben nicht nur Vater, Mutter und Kind. Das leben wir", sagt Quik.

Charlotte Quik - CDU
Foto: Jana Bauch

Seit 2008 ist sie Mitglied der CDU, mittlerweile sitzt Quik im Vorstand der Jungen Union Kreis Wesel, des JU-Landesverbandes, im Vorstand der CDU Hamminkeln, der CDU Brünen, der Frauen Union Kreis Wesel und als Beisitzerin im CDU-Kreis- und CDU-Landesverband. Ein ordentliches Programm für eine junge Mutter, die auch noch um Stimmen aus dem konservativen Lager kämpft - bekommt sie da nicht auch kritische Töne zu hören? "Eigentlich nicht. Viele freuen sich darüber, dass eine junge Frau, die auch noch Mutter ist, ihre Chance nutzen möchte", sagt Quik. Den Wahlkampf hat sie in Themenwochen eingeteilt, Ökologie und Landwirtschaft, Wirtschaft oder Sicherheit etwa. In Düsseldorf kämpfen will sie aber vor allem für den ländlichen Raum. Infrastruktur, ärztliche Versorgung, Berufschancen. "Ich lebe total gerne hier und möchte auch in 20 Jahren nicht gezwungen sein, nach Bayern ziehen zu müssen, damit meine Kinder eine Perspektive haben", sagt sie. In den vergangenen Wochen habe sie nochmal deutlich vor Augen geführt bekommen: "Es ist unglaublich wichtig, dass die Politik nicht den Bezug zur Praxis verliert." Der Termindruck dürfte in den kommenden Tagen noch steigen. Zu schrecken scheint das Quik nicht. "Wahlen werden nicht auf der Couch gewonnen", sagt sie. Ludwig Krause

Charlotte Quik ist in Vreden geboren, aber zu den Wurzeln ihrer Familie zurückgekehrt. Sie wohnt in Hamminkeln-Brünen. Ihr großes Hobby ist der Reitsport, die Pferde stehen auf dem eigenen Hof.

(RP)
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