Wesel Caritas plant 2018 großen Martinszug

Wesel · Die Idee stammt von der Innenstadt-Grundschule. Die SPD sorgt für Verwirrung.

Seit die Katholische und die Evangelische Grundschule an der Böhlstraße vor einigen Jahren in der neuen Gemeinschaftsgrundschule an der Böhlstraße aufgegangen sind, hat es in der Innenstadt keinen Martinszug mehr gegeben.

Zu viele Auflagen hätte die Schule mit ihren mehr als 400 Schülern erfüllen müssen, denn ab 500 Personen wäre ein Martinszug schon unter die Kategorie Großveranstaltung gefallen. Doch im nächsten Jahr soll sich der Wunsch vieler Kinder und Eltern nach einem Fackelzug mit Martin hoch zu Ross und einem Martinsfeuer erfüllen. Denn der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel möchte zusammen mit der Innenstadt-Grundschule ein großes Brauchtumsfest zu Ehren des Heiligen auf die Beine stellen. Die Idee dazu hatte Astrid Wahl-Weber, die Leiterin der Innenstadt-Grundschule.

"Wir möchten das sehr gerne machen und werden nun prüfen, ob es geht und ob wir das dauerhaft ordnungsgemäß durchführen können", erklärte gestern Caritas-Direktor Michael van Meerbeck auf Anfrage. Die Caritas organisiert bereits in Dinslaken drei Züge mit 800 bis 1000 Teilnehmern. Die Caritas war für Astrid Wahl-Weber erster Ansprechpartner, weil der Verband das Stadtteilbüro im Schul-Neubau leitet, das Menschen niederschwellige Unterstützung und Beratung anbietet. Zuvor hatte Wahl-Weber auch darüber nachgedacht, künftig einen Martinszug in Zusammenarbeit mit Wesel Marketing zu organisieren.

Diesen Gedanken hat auch der Flürener SPD-Politiker Patrick te Paß. Denn in einem Brief an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bittet er um Prüfung, ob nicht Wesel Marketing einen Innenstadt-Martinszug organisieren könne, da die GmbH mit Großveranstaltungen Erfahrungen habe. "Aufgrund der enormen Fülle an Sicherheitsvorschriften ist es der Schulleitung nicht möglich, zuzüglich zum Alltagsgeschäft den organisatorischen Aufwand zur Gestaltung eines Martinsumzuges zu stemmen. Hier ist insbesondere das Schulministerium in der Pflicht, geeignete Leitfäden und Checklisten den Schulleitern zur Verfügung zu stellen", heißt es in dem Schreiben. Die Behauptung, dass der Martinszug der Schule wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden musste, nahm er im Gespräch mit der Redaktion zurück. Er sei von Eltern nicht richtig informiert worden, sagte er. "Ein Missverständnis."

Übrigens: An der Innenstadt-Grundschule wurde gestern Vormittag ein stimmungsvolles Martinsfest gefeiert.

(RP)
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