Wesel Café unperfekt öffnet morgen in Flüren

Wesel · Flürener Neuigkeiten: Claudia Brenner belebt mit selbst gebackenen Kuchen das Traditionsgasthaus Am Sackert wieder. Im Ortsteil kennt sie sich aus, war lange auf der Grav-Insel tätig. Ihr Ex-Chef Michael Lütkenhorst ist Pächter der Waldschenke.

 Morgen ab 10 Uhr erwarten Claudia Brenner und ihr Freund Pascal Mölders die ersten Gäste in ihrem aufwendig umgebauten Café unperfekt.

Morgen ab 10 Uhr erwarten Claudia Brenner und ihr Freund Pascal Mölders die ersten Gäste in ihrem aufwendig umgebauten Café unperfekt.

Foto: Malz

Obwohl das Café unperfekt an der Straße Am Sackert in Flüren erst morgen um 10 Uhr öffnet, hat Inhaberin Claudia Brenner bereits die ersten fünf Euro in der Kasse. Sonntagnachmittag, als ein Gewitterregen über die Stadt zog, haben sie und ihre Partner eine ältere Dame in ihr gastliches Haus gebeten und ihr ein Stück selbst gebackenen Kuchen angeboten. "Wir wollten natürlich nichts dafür haben, doch die Dame hat darauf bestanden. Den Fünf-Euro-Schein werde ich mir einrahmen", sagt die 46-jährige Jungunternehmerin, die über reichlich Erfahrung in der Gastronomie verfügt und zuletzt mit ihrem Freund Pascal Mölders bei Amazon in Rheinberg tätig war.

 Michael Lütkenhorst, langjähriger Pächter des Deichhauses auf der Grav-Insel, ist nach einer Auszeit als Chef der Waldschenke nach Flüren zurückgekehrt.

Michael Lütkenhorst, langjähriger Pächter des Deichhauses auf der Grav-Insel, ist nach einer Auszeit als Chef der Waldschenke nach Flüren zurückgekehrt.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

So mancher kennt die Mutter von drei erwachsenen Kindern noch aus dem Deichhaus auf der Grav-Insel, wo sie beim damaligen Pächter Michael Lütkenhorst hinter der Theke stand. Der hat übrigens kürzlich das Flürener Traditionslokal Waldschenke wiedereröffnet.

Stichwort Traditionslokal: Das ist die historische Gastwirtschaft in dem alten Bauernhaus (Baujahr 1795) auch. Unter anderem unregelmäßige Öffnungszeiten haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass das Lokal, trotz schöner Lage unweit des Deiches und des Auesees, nie zu einem Publikumsmagneten geworden ist. Das soll unter der neuen Pächterpaar, das in Hamminkeln wohnt, anders werden.

"Wir werden zunächst täglich geöffnet haben und morgens schon ab 5.30 Uhr ein Frühstück beziehungsweise Kaffee zum Mitnehmen anbieten", sagt Claudia Brenner. Sie und Pascal Mölders haben in den vergangenen drei Wochen täglich bis zu 14 Stunden daran gearbeitet, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Und das ist ihnen zweifelsfrei gelungen. Das Café ist im nostalgischen Shabby Chic eingerichtet. Obwohl alles neu ist, weisen Wände, Fußböden und das Inventar Gebrauchsspuren auf. Viele Decoartikel stehen auch zum Verkauf.

"Wir finden es gemütlich und hoffen, dass sich auch unsere Gäste hier wohlfühlen", sagt Pascal Mölders, der zusammen mit der Vermieterfamilie Trosst Geld und reichlich Arbeit in das Objekt gesteckt hat. Auf der Speisekarte sind neben selbst gebackenen Kuchen und Torten Salate und kleinere Snacks zu finden. Das Frühstück kann man sich individuell zusammenstellen. Morgen zur Eröffnungsfeier werden alle neugierigen Gäste mit einem Sekt willkommengeheißen. Fußballfans können das WM-Eröffnungsspiel auf einer Leinwand verfolgen. "Mal sehen, wie es so anläuft. Wir hoffen, dass wir den Geschmack möglichst vieler Gäste treffen", sagt Claudia Brenner.

Zufrieden mit dem Start ist auf jeden Fall Michael Lütkenhorst (50), der neue Chef der Flürener Waldschenke. Zehn Jahre lang, bis November 2013, hatte er das Deichhaus auf der Grav-Insel geleitet. Als sich nach einer mehrmonatigen Auszeit die Chance bot, das schmucke Gasthaus zu übernehmen, schlug er zu. Zu den acht Voll- und Teilzeitkräften gehört ein Koch, der reichlich Erfahrung im Düsseldorfer Bauenhaus am noblen Rochusclub gesammelt hat. Gekocht wird in der Waldschenke "gutbürgerlich mit Schwerpunkt Fisch und Steaks", sagt Lütkenhorst. Der freut sich übrigens, dass seine ehemalige Mitarbeiterin das Café unperfekt eröffnet. "Das ist gut für uns alle hier in Flüren", sagt er.

(RP)
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