Thomas Holtkamp Und Luc Eben "Busse und Lkw als Straßensperren"

Wesel · Um die Sicherheit beim Weseler Rosenmontagszug zu gewährleisten, müssen die Veranstalter zahlreiche Auflagen erfüllen. Erstmals ist eine Psychologin im Einsatz, die sich um mögliche Missbrauchsopfer kümmert.

Hoffen sehr, dass der Rosenmontagszug problemlos und friedlich abläuft: CAW-Chef Thomas Holtkamp (r.) und Prinzenführer Luc Eben.

Hoffen sehr, dass der Rosenmontagszug problemlos und friedlich abläuft: CAW-Chef Thomas Holtkamp (r.) und Prinzenführer Luc Eben.

Foto: Malz

Mit Freude, aber auch mit Sorge, blicken der Chef des Weseler-Carnevals-Ausschusses (CAW), Thomas Holtkamp, und Prinzenführer Luc Eben auf den bevorstehenden Rosenmontagszug. Denn seit der Silvesternacht in Köln vor knapp 15 Monaten und dem Terroranschlag in Berlin im Advent 2016 müssen noch mehr Sicherheitsauflagen erfüllt werden als bisher.

In verschiedenen Karnevalshochburgen gibt es aus Furcht vor Anschlägen ein Lkw-Verbot. Andere Kommunen bauen Betonbarrieren auf. Und was passiert in Wesel?

Thomas Holtkamp Wir haben die Sache im Krisenstab diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir an unterschiedlichen Gefahrenpunkten Straßensperren errichten werden.

Also Barrieren aus Beton?

LUC Eben Nein. Wir benötigen bewegliche Sperren, die weggefahren werden müssen, wenn beispielsweise Rettungsfahrzeuge durchmüssen.

Holtkamp THW- und Feuerwehrfahrzeuge sind allerdings nicht geeignet, weil sie ja im Notfall einsatzbereit sein müssen.

Dann bleiben also nur noch Lkw des städtischen Betriebs ASG übrig.

Eben Ja, und zwei Lkw der Spedition Imgrund sowie zwei Busse von Tekath, die man uns kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Ebenso die vier Fahrer. Diese werden im Notfall per Handy oder Walkie-Talkie informiert, dass sie die Fahrzeuge wegfahren müssen.

Und wie sieht es mit dem Sicherheitspersonal aus? Da müssen Sie doch nach den Vorkommnissen in der Silvesternacht von Köln beim Personal sicher auch aufstocken.

Holtkamp Das ist richtig. Neben den Wagenengeln - zwei pro Achse, das sind bei 15 Wagen am Rosenmontag 120 Hilfskräfte, die alle bezahlt werden müssen - kommen acht Security-Leute am Berliner Tor hinzu.

Eben Neu ist auch, dass eine Psychologin bereit steht. Sie wird Frauen, die womöglich Opfer von sexuellen Übergriffen werden, betreuen.

Wo wird sie zu finden sein?

Eben Das wissen wir nicht genau. Womöglich im Rathaus oder im Erste-Hilfe-Zelt am Berliner Tor. Generell gilt, dass sich jeder, der Hilfe benötigt, an die Polizeibeamten, die Mitarbeiter der Stadtwacht und alle Sicherheitskräfte wenden kann.

Holtkamp Wobei ich sehr hoffe, dass nichts passieren wird - so wie fast immer in den letzten 20 Jahren. Jedenfalls spricht die Polizei von lediglich sechs Einsätzen während der Züge seit 1997. Für mich ein Zeichen dafür, dass hier ein echter Familienkarneval gefeiert wird, ohne dass man Angst haben muss.

KLAUS NIKOLEI FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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