Wesel Bunker sorgt für verzögerten Abriss

Wesel · Tagelang ruhten die Abrissarbeiten auf dem Areal des Ex-Wehrersatzamtes. Doch ab heute soll ein riesiger Bagger die massiven Betonwände des früheren Luftschutzkellers niederreißen. Der Bau des 18-Millionen-Euro-Projekts soll im Frühjahr starten.

 Erste Visualisierung des Bauprojekts "Am Zitadellenquartier" (oben). Ab heute soll ein Bagger hier wieder rollen. Schon jetzt sei die Nachfrage nach den Wohnungen sehr groß, sagt Projektkoordinator Hermann Hofmeister.

Erste Visualisierung des Bauprojekts "Am Zitadellenquartier" (oben). Ab heute soll ein Bagger hier wieder rollen. Schon jetzt sei die Nachfrage nach den Wohnungen sehr groß, sagt Projektkoordinator Hermann Hofmeister.

Foto: Hofmeister/kwn

Seit Tagen schon ruhen die Abrissarbeiten auf dem Gelände des früheren Kreiswehrersatzamts an der Ecke Kreuzstraße/Esplanade. Dass die Bagger verschwunden sind, obwohl hinter den aufgeschütteten Erd- und Steinhügeln noch die dicken Mauern eines ehemaligen Luftschutzbunkers zu erkennen sind, sorgt in der Stadt für reichlich Gesprächsstoff. Was ist Hintergrund des Baustopps?

Wesel: Bunker sorgt für verzögerten Abriss
Foto: Klaus Nikolei

Hermann Hofmeister ist Projektkoordinator für den Abriss und den Bau des insgesamt 18 Millionen Euro teuren Projekts von Weseler Bauverein, Wohnungsbaugenossenschaft (WBW) und Radiologie Kölzer (Hospital). "Die bislang eingesetzten Abrissbagger, waren ungeeignet, die Betonwände des Bunkers abzubrechen. Von dem wussten wir übrigens nicht, dass er sich unter dem gesamten Gebäude befindet", erklärt der Österreicher unserer Redaktion auf Anfrage. Denn die Stadt habe seinerzeit beim Kauf der Immobilie keinerlei Pläne erhalten. Ab heute soll nun eine vom Abbruchunternehmen beauftragte Spezialfirma mit einem riesigen Bagger auf dem Grundstück anrollen und die Restarbeiten erledigen.

Noch ungeklärt ist unterdessen die Frage, ob der Betonbruch später als Bodenaustauschmaterial genutzt werden kann. "Das wird aktuell geprüft. Auf jeden Fall ist der vorhandene Boden denkbar schlecht", erklärt der Projektkoordinator. Läuft nun alles nach Plan, sollen Ende November sämtliche Abbrucharbeiten beendet sein. Die kurze Verzögerung hat nach Angaben von Hermann Hofmeister, "keinerlei Auswirkungen auf den Start der Bauarbeiten. Und außerdem: So eine Baustelle lebt doch."

Und so sieht der Terminplan 2018 aus: Im Februar oder März sollen die Arbeiten für den von der WBW geplante Mittelteil ("Am Kreuztor") beginnen. Ein oder zwei Monate später ist dann Startschuss für den Gebäudeteil des Bauvereins, der "Am Zitadellenquartier" heißen wird.

Es werden aktuell noch Gespräch darüber geführt, ob der Weseler Bauverein nicht einen zusätzlichen Gebäudeteil errichten wird. Bislang wollten beide Investoren jeweils rund 30 barrierefreie Mietwohnungen und zwei Tiefgaragen errichten. Mit der Bebauung des Eckgrundstücks an der Esplanade soll im Mai beziehungsweise im Juni begonnen werden. In dem "Esplanadeforum" wird künftig die Radiologie von Claus Kölzer zu finden sein. Außerdem soll der Bau zum Teil dem Marien-Hospital als "Versorgungszentrum" (für drei Chirurgen) dienen. Voraussichtlich nach 24 Monaten soll der gesamte Komplex fertig sein.

Für das vom Gestaltungsbeirat und der Weseler Politik hochgelobte Projekt am Eingangstor der Stadt, soll es bereits zahlreiche Mietinteressenten geben. Die Lage begünstigt hier die hohe Nachfrage, denn Innenstadt, Ärzte, das Hospital, Markt, VHS, Bücherei und Bühnenhaus sind vergleichsweise schnell zu erreichen.

(RP)
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