Tritt Romanski noch einmal an? Bürgermeister redet über Kandidatur

Hamminkeln · Vor der Senioren-Union ging der Bürgermeister mit Politikern ins Gericht, redete über Respekt. Er beklagte persönliche Angriffe – und könnte dennoch bei der Wahl antreten, wenn sich der Umgang ändert.

 Bernd Romanski 2015 vor dem Rathaus von Hamminkeln. Bleibt er Stadtchef?

Bernd Romanski 2015 vor dem Rathaus von Hamminkeln. Bleibt er Stadtchef?

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Bei der Senioren-Union (SU) fühlt sich Bürgermeister Bernd Romanski gut aufgehoben und respektiert, wie er am Dienstag beim politischen Treffen in Ringenberg bekannte. Da darf es auch mal ein offenes bis hartes Wort sein. Die SU hatte einen 14-Fragen-Katalog vorgelegt, am Ende stand die Gretchenfrage: „Kandidieren Sie bei den nächsten Kommunalwahlen 2020 erneut für das Amt des Bürgermeisters?“ Romanski würde schon wollen, wenn sich der politische Umgang ändert und persönliche Diskriminierungen auch aus der Bevölkerung nicht ein zu hoher Preis seien. So sieht kein klares „Ja“ aus, aber auch kein „Nein“ zu einer zweiten Amtszeit aus. Die allgemein sinkende Hemmschwelle bei Angriffen auf Politiker und Amtsträger macht Hamminkelns Bürgermeister zu schaffen. Sein Appell, den herrschenden Umgang zu ändern war deshalb auch so etwas wie eine gesellschaftspolitische Abrechnung.

 Zuvor hatte er zugesichert, vier Jahre Spaß im Führungsjob gehabt zu haben: die Feuertaufe mit dem Krisenmanagement bei zwei Hochwassern, Erfolge bei mehreren Bauprojekten in Hamminkeln. Doch der Manager, der aus der Wirtschaft in die Verwaltung kam, spürte auch Grenzen. „Die größte Umgewöhnung war: weg vom Sachverhalt hin zu Fragen, wer politisch gewinnt oder verliert. Und das alles mit Öffentlichkeitswirkung, die ich so nicht kannte“, sagte er. Die Erfahrungen seien bis ins Persönliche und Familiäre gegangen, Diskriminierung und private Belastungen seien nicht akzeptabel. Und: „Die Politik muss darüber nachdenken, ob die Art ihrer Auseinandersetzung akzeptabel ist.“ 

Romanskis Fazit: „Eine Antwort auf die Kandidaturfrage ist heute deutlich schwieriger als 2014.“ Dazu mag auch kommen, dass es immer schwieriger ist, angesichts der Bezahlung gute Leute ins Rathaus zu holen, insbesondere im Baubereich. Auch hier riet der Verwaltungschef der Politik, politische Angriffe auf Mitarbeiter einzustellen. Es hätte deswegen schon Kündigungen gegeben.

(thh)
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