Wesel/Rees Bürgerinitiative übt Kritik am Betuwe-Treffen

Wesel/Rees · Auch die Linken sehen erhebliche Fehleinschätzungen.

Das Betuwe-Treffen am Freitagnachmittag mit Bahnchef Rüdiger Grube, Verkehrsminister Michael Groschek und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla in Rees (die RP berichtete) sorgte nicht bei allen für positive Stimmung. So meldete sich jetzt Gert Bork, Sprecher des Verbandes der Bürgerinitiativen entlang der Betuwe-Linie, zu Wort. "Chance vertan", so lautete seine Überschrift.

Genauer gesagt kritisierte Bork das Ergebnis des Treffens. "Außer Wahlkampfgetöse und schönen Worten gab es nur eine einzige handfeste Zusage. Ein ICE wird auf den Namen ,Emmerich' getauft. Schön für Emmerich. Aber was gibt es für die jetzt schon lärmgeplagten Anwohner? Schallschutz aus dem vorigen Jahrhundert!" Auch in Sachen Sicherheit wird laut Bork zu wenig getan: "Die Feuerwehren am Niederrhein haben längst ein taugliches Mindestkonzept vorgelegt; die Bahn will allerdings von den Kosten nichts wissen." Des Weiteren hätte er sich auch mehr Klartext zu den Themen Wertverfall der Immobilien, Erschütterungsschäden, Gestaltung der Lärmschutzwände und der Bahnhöfe sowie Bürgerbeteiligung gewünscht.

Bork ist mit seiner Kritik im Übrigen nicht allein. Auch die Linken aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck sehen erhebliche Fehleinschätzungen — vor allem beim Thema Sicherheit. "Völlig unverständlich ist uns die Euphorie, die führende Politiker der SPD in Wesel an den Tag legen. Die 1,5 Milliarden Euro sollten nicht nur in den Ausbau des dritten Gleises gesteckt, sondern vielmehr in den Ausbau einer siedlungsfernen Strecke entlang der A3 nach niederländischem Vorbild", so Sprecher Norbert Segerath und ergänzt: "Die Sicherheit der Menschen muss vor den wirtschaftlichen Interessen stehen."

(jul)
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