Wesel Büderichs Umgehung im Endspurt

Wesel · Die Arbeiten an der B 58n liegen in den letzten Zügen. Bis Weihnachten soll die Straße fertig werden.

 Blick von der neuen Brücke der Gindericher Straße auf die Büdericher Umgehung: Hier konzentrieren sich derzeit die Arbeiten, damit die Sperrung bald aufgehoben werden kann.

Blick von der neuen Brücke der Gindericher Straße auf die Büdericher Umgehung: Hier konzentrieren sich derzeit die Arbeiten, damit die Sperrung bald aufgehoben werden kann.

Foto: Ekkehart Malz

Das für Büderichs Zukunft wichtigste Projekt geht seiner Vollendung entgegen. Bis Weihnachten soll die B 58n fertig werden. Mit dem Anschluss an die fertige Strecke zur Rheinbrücke und an die alte B 58 bei Niederwallach wird es mit einem Schlag still im Polderdorf. So still, wie es in verschiedenen Bauphasen der neuen Rheinquerung bereits vorübergehend zu erleben war. Nur dann eben dauerhaft. Mit der Ruhe können Einbußen fürs Gewerbe verbunden sein. Andererseits eröffnen sich Chancen für eine neue Gestaltung der Ortsdurchfahrt.

 Mit Hochdruck wird an dem Knoten in Gest gearbeitet. Noch ist die traditionelle Verbindung zwischen Büderich und Ginderich unterbrochen.

Mit Hochdruck wird an dem Knoten in Gest gearbeitet. Noch ist die traditionelle Verbindung zwischen Büderich und Ginderich unterbrochen.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die absehbare Inbetriebnahme der Umgehung hat die Stadt Wesel bereits veranlasst, offensiv die Vermarktung des künftigen Tank- und Rastplatzes an der Abzweig-Ampel zu starten. Denn wenn die Strecke zum Ort ihren Status als Bundesstraße verliert, kann mit der Erschließung des gut zwei Hektar großen Geländes begonnen werden (RP berichtete). Doch wird die B 58n in diesem Jahr auch wirklich fertig?

Frank Meier vom Landesbetrieb Straßen NRW ist mehr als zuversichtlich. Von insgesamt 4,3 Kilometer Straße sind nur noch wenige Hundert Meter herzustellen. Die sind zugegebenermaßen diffizil, handelt es sich doch um jenen Knoten, mit dem die Gindericher Straße über die neue B 58 gelegt und auch die neue Lehmstraße angeschlossen wird. Derzeit laufen viele Arbeiten parallel. Hier ist der Bau des Entwässerungskanals im Gange, dort wird bereits die Schottertragschicht eingebracht und unter der Brücke wird gepflastert. Auch mit der Asphaltierung konnte Ende vergangener Woche begonnen werden. Die Tragschichten auf den Rampen zur Brücke sind fertig. Ebenso wurde Montag die neue Lehmstraße fürs Aufbringen der Decke vorbereitet. Gestern wurde der Radweg fertig.

Drei Wochen waren angesetzt. "Wenn es so weitergeht, sind wir in zwei Wochen hier fertig und können die Sperrung der Gindericher Straße wieder aufheben. Es darf nur nicht frieren", sagt Frank Meier. Von der ausführenden Firma Heitkamp Erd- und Straßenbau (Herne) weiß er, "dass sie nicht noch einen Winter hier sein will". Denn im Grunde hätte die Umgehung schon vor mindestens einem Jahr fertig gewesen sein sollen.

Ursachen für die Verzögerungen gab es viele. Eine erhebliche Rolle spielte der Einbau und später nötige Austausch der Hausmüllverbrennungsasche in einem Abschnitt, der Teil eines Trinkwasserschutzgebietes ist. Außerdem gab es zwei strenge Winter hintereinander, die den Erdbau ausbremsten. Zudem nahmen Archäologen durchschnittene Geländeflächen einer römischen Siedlung am Perricher Weg (2009) und des ehemaligen Kriegsgefangenlagers im Meerfeld (2012) unter die Lupe.

Kam hierbei wenig Neues zutage, so fanden sich andere Überraschungen in viel zu geringer Tiefe: Versorgungsleitungen aller Art. Wasser, Gas, Strom, Telefon, Kabelfernsehen, Straßenbeleuchtung — alles musste tiefer in die Erde gelegt werden. Aufwendig zu sichern waren Leitungen der Lineg (Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft).

Dass die Gindericher Straße als Verbindung zwischen Büderich und Ginderich lange ausfällt, hatte im Vorfeld für mehr Bedenken im Ort gesorgt, als heute spürbar ist. Auf Anregung der Stadt hatte Straßen NRW im Lokal Lindenhof auf einer Bürgerversammlung informiert, warum es zu welchen Eingriffen kommt. Alle werden froh sein, wenn die geschätzt 18 bis 20 Millionen Euro teure B 58n bei Büderich bald ans Netz geht. — Fortsetzung folgt in viel größerem Rahmen mit der Südumgehung über den Fusternberg ...

(RP)
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