Hamminkeln Büdericher Pokal-Premiere geglückt

Hamminkeln · Die Alte Herrlichkeit lag unter einem Klangteppich. Der Spielmannszug Wertherbruch war Ausrichter des Grenzlandpokal-Wettbewerbes und Gastgeber von rund 700 Musikern aus zehn Vereinen. Das Tambourcorps Büderich feierte mit Platz sechs eine höchst erfolgreiche Premiere.

 Die Jury hatte einen schweren Job. Sie musste nicht nur den Auftritt aller zehn Pokal-Teilnehmer auf der Bühne bewerten. In der Marsch-Klasse ging's raus. Dabei kam's nicht nur auf den richtigen Ton, sondern auch auf die Form an.

Die Jury hatte einen schweren Job. Sie musste nicht nur den Auftritt aller zehn Pokal-Teilnehmer auf der Bühne bewerten. In der Marsch-Klasse ging's raus. Dabei kam's nicht nur auf den richtigen Ton, sondern auch auf die Form an.

Foto: Jürgen Bosmann

Musik auf höchstem Niveau gab es am Wochenende in Wertherbruch. Das Dorf hatte ein riesen Event aufgefahren. Mit dem Gewinn des Grenzlandpokals der Spielmannszüge in 2011 holten sie den Wettstreit um den Pokal 2012 ins eigene Dorf. Zehn Vereine mit rund 700 Musikern nahmen am Musikspektakel teil. Sieger wurde der Spielmannszug Südlohn.

Turnhalle, Feuerwehrgerätehaus, Bürgerhalle, verschiedene Zelte und der Ascheplatz wurden zum Teil zweckentfremdet als Lager- und Einspielraum. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Rund um den Sportplatz tummelten sich die Schaulustigen.

Die Spielmannszüge durften sich in der Klasse "Musizieren in Bewegung" beweisen. Neben den Grenzlandvereinen aus Rhede, Ramsdorf und Heiden stellte auch das Tambourcorps aus Büderich sein Können unter Beweis. "Wir sind sehr aufgeregt, da wir das erste Mal am Pokalwettstreit teilnehmen. Wir haben wir uns seit Anfang Januar sehr intensiv vorbereitet und uns informiert, was uns hier überhaupt erwartet", sagte Peter Wilbert, Vorsitzender und Tambourmajor. "Zur Vorbereitung gehörte auch die Marschprobe auf dem Lkw-Hof eines Bauernhofes in Büderich", so Wilbert. Auf dem Sportplatz in Wertherbruch musste alles sitzen.

Der Ablauf war streng vorgegeben. Erst die Kommandos per Stab oder Stimme, dann die Übernahme der Instrumente und dann Abmarsch. An abgesteckten Markierungen musste angehalten, gedreht und ohne Musik marschiert werden. Auch Instrumentenabnahme und Schlussstand wurden bewertet. Die Wertungsrichter Robert Brenner, Vize-Chef des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr Düsseldorf, und Bernd Wysk, freier Dozent aus Sankt Augustin, liefen nebenher und achteten auf Gleichschritt und Abstände in der Musiker-Formation.

Traditionell liefen die Musiker draußen mit Marschmütze über den Platz. Peter Wilbert war zufrieden: "Es lief super. Wir haben uns in der Marschklasse selbst überrascht. Die Steubenparade kam sehr gut an. " Am späten Nachmittag in der Konzert-Klasse präsentierten die Büdericher "Blue Rich Saga" — einen Marsch als akustische Reise durch die Rocky Mountains. "Das Stück gehört mit zu unseren Favoriten", so Wilbert. Auch hier lief alles nach Plan. Am Ende reichte es bei der Premiere für einen hervorragenden sechsten Platz. Dem in der Vergangenheit so erfolgreichen Spielmannszug Lankern blieb nur die Rote Laterne.

In der Konzert-Klasse konnten die Spielmannszüge zeigen, dass sie weit mehr können als Schützenfest. Der Spielmannszug Barlo spielte ein Stück der Reihe Lord of the Dance, das gut ankam. "Das Niveau im Grenzland ist sehr gut. Dies liegt an der guten Ausbildung", lobte Martin Ständer, Dozent des Landesmusikverbandes. Das Können wurde in der überfüllten Bürgerhalle mit riesen Applaus belohnt.

(RP)
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