Hamminkeln Brünen rollt den roten Teppich aus

Hamminkeln · Zwei junge Dörflerinnen drehten mit Freunden den Krimi "Brüner Blut". Die Premiere ihres Erstlingswerkes wollen die FilmemacherinnenSimone Schledorn und Lena Rütter am Samstag im privaten Kreis feiern. Bis dahin bleibt geheim, wer die Tochter des Bürgermeisters ermordet hat.

Ein Hauch von Agatha Christie, ein Schuss Columbo, vermischt mit einer Prise dörflichem Humor und einer urigen Dramatik – das sind die Beigaben für den Krimi "Brüner Blut". Das Drehbuch zum Film haben Simone Schledorn (35), Erzieherin, und Lena Rütter (23), Industriekauffrau, aus Brünen geschrieben. Umgesetzt wurde das Filmprojekt mit einer ganzen Menge Freunde und ganz viel Spaß.

"Vor einem Jahr hatten wir die Idee, einen Film zu drehen. Nachdem Lena und ich das Drehbuch geschrieben haben, begann der Dreh im September", erzählt Simone Schledorn. "Brüner Blut" ist eine Geschichte aus den 50er Jahren, die auf dem Hof von Rüdiger Weidemann spielt. Der Kugelberg ist Kulisse für den mysteriösen Tod von Bürgermeister-Tochter Adele Hofmann, gespielt von Lena Rütter. Kommissar Hein Bernd alias Rüdiger Weidemann ermittelt. Wer der Mörder ist, verraten die Filmemacherinnen natürlich nicht, nicht mal die näheren Tatumstände. Denn so was spricht sich in einem Dorf bekanntlich schnell rum, und die Spannung wäre dahin.

Tod am Kugelberg

Wie im richtigen Leben gibt's Verstrickungen durch Freund-, Verwandt- und Partnerschaft. Das nährt nicht nur Gerüchte, sondern macht den Film gerade für Brüner höchst interessant. "Gedreht haben wir bis Dezember. Aber die eigentliche Arbeit war das Schneiden. Ein halbes Jahr haben wir vorm Material gesessen und uns Gedanken gemacht, wie's am Besten rüberkommt", erklären Simone und Lena. Alle 16 Schauspieler tragen Klamotten aus längst vergangenen Tagen. Dafür wurden die Speicher von Oma und Opa geplündert. Auch Ebay war eine Quelle. "Das witzigste war, dass keiner seinen Text konnte. So stand ich die ganze Zeit neben Simone, die gedreht hat, und habe das Drehbuch mit den Akteuren eingeübt", so Lena Rütter. So wurden viele Versprecher produziert. Oft wurde improvisiert. "Aber das macht den Film lebendig", findet Simone Schledorn. Pannen am Set waren programmiert wie das Auto, das am Ziel vorbei fuhr, oder einer lief quatschend durch die Szene. "Es ist halt kein komplett professioneller Film. Wir hatten viel Spaß", sagen die Filmemacherinnen. Das einzig echte Malheur passierte bei einer Party. "Wir haben eine echte Fete gefeiert, damit es authentisch wirkt. Es wurde getanzt und getrunken, wie's im Drehbuch stand. Am nächsten Tag haben wir gemerkt, dass jemand das Band gelöscht hat", erzählt Lena Rütter. Deshalb mussten alle neu in die Kostüme und die fehlenden Tanzszenen nachspielen. "Es war sehr lustig, eine Party nur zu spielen", sagt Simone.

Für Freunde, Verwandte und alle Mitwirkenden gibt es am Samstag eine private Premiere im Saal Majert-Tinnefeld. Mit großen Filmplakaten und einem roten Teppich. Wen schon denn schon.

(RP)
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