Wesel Brückensperrung erhitzt die Gemüter

Wesel · Zwei beschädigte Bodenplatten mussten an der Behelfsbrücke zwischen Hünxe und Drevenack ausgetauscht werden. Die Umleitung und eine nicht ganz ausreichende Beschilderung sorgten auf Drevenacker Seite für Aufregung.

 Auch schweres Gerät kam auf der Brücke zum Einsatz.

Auch schweres Gerät kam auf der Brücke zum Einsatz.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Wer aus Richtung Dinslaken kommt, sieht sofort, dass die Behelfsbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal an der L1 nicht befahrbar ist. Eine große Absperrung verwehrt Autofahrern die Fahrt. Schilder weisen darauf hin, dass auch Fußgänger und Radfahrer einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Mit der Schleuse, knapp 400 Meter entfernt, gibt es zumindest für jene, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, eine relativ naheliegende Alternative zur Behelfsbrücke. Autofahrer müssen mehr Geduld aufbringen. Die offizielle Umleitung führt durch Gartrop-Bühl und Schermbeck und dann zurück über die B 58 in Richtung Drevenack. Gut 20 Kilometer Wegstrecke, für die man rund 20 Minuten Fahrtzeit einplanen sollte.

"Habt Ihr es nicht nötig, Schilder aufzustellen, dass die Brücke geschlossen ist?", ruft ein Mann auf der Drevenacker Seite der Behelfsbrücke den dort beschäftigten Arbeitern zu. Immer wieder drehen Fahrzeuge direkt vor der Brücke um. Einige fahren auch in den Aapweg, der von der Behelfsbrücke zur nächsten Kanalquerung zwischen Hünxe und Gartrop führt. "Da dürfen nur Anlieger durchfahren. Beim letzten Mal stand die Polizei auf dem Weg und hat jeden, der da lang fahren wollte, kontrolliert", erzählt Jürgen Königsmann.

Der Gruppenleiter für Systembrücken der Firma Eiffel Stahltechnologie, die auch die Behelfsbrücke über den Kanal lieferte, wundert sich über die Autofahrer, die bis zur Brücke lenken und sich über mangelhafte Sperrhinweise beschweren. Während beim Bau der Behelfsbrücke vor zwei Jahren noch an jeder Abbiegemöglichkeit von der L1 in Richtung Drevenack und Krudenburg regelmäßige Warnhinweise auf der Straße standen, gibt es jetzt nur einige kleine Sackgassenschilder und ein großes Hinweisschild an der Kreuzung zur B 58 auf. Nicht genug, um alle Autofahrer davon abzuhalten, auf der L1 in Richtung Hünxe zu fahren. Oft stoppen sie auch an der Brücke und fragen erst dort nach einer Umleitung. "Ich kann sie dann nur wieder den Weg zurückschicken, den sie gekommen sind", sagt Jürgen Königsmann. Ärgerlich für Personal an der Brücke und Verkehrsteilnehmer gleichermaßen. Eine Vollsperrung der Behelfsbrücke ließ sich allerdings nicht verhindern. "Wir müssen zwei Fahrbahnplatten austauschen und bei dem Verkehr, der über die Brücke geht, wäre das nicht möglich gewesen", erklärt Königsmann. Durch die starke Belastung hatten die beiden rund fünf Tonnen schweren Platten Risse bekommen. "Wir müssen jetzt die Verschraubungen lösen. Das geht relativ schnell. Schwierig wird es, die Platten herauszubekommen", sagt der Gruppenleiter für Systembrücken. Gefährlich oder ungewöhnlich waren die Risse übrigens nicht. "Die Brücke ist ein Behelfsbauwerk und soll nicht für immer hier stehen", sagt Königswasser. Heute soll die Brücke wieder befahrbar sein. Dann folgen Wartungsarbeiten vom Wasser aus.

(RP)
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