Wesel „Brauchen in City noch einen Nahversorger“

Wesel · Der Umzug des Rewe-Markts von der Apollopassage zur Viktoriastraße wird viel diskutiert. Er hat eine Debatte über die Nahversorgung in der Innenstadt ausgelöst. Über das Thema sprach RP-Redakteur Gerd Heiming mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Viele sagen, Wesel brauche ein Lebensmittelgeschäft inmitten der Innenstadt. Teilen Sie diese Meinung?

Westkamp Auf jeden Fall. Deshalb habe ich mich als Bürgermeisterin sehr bemüht, einen neuen Nahversorger für die Apollopassage zu finden. Es wurden alle angesprochen – Lidl, Plus, Edeka und auch Rewe. Aber niemand hat zugesagt.

Woran liegt das?

Westkamp Kritisch wird vor allem gesehen, dass es keine Parkplätze vor der Tür gibt und dass sich das Lager im Keller des Gebäudes befindet.

Was jetzt?

Westkamp Ich habe einen langen Atem und gebe nicht auf. Der Trend zeigt, dass die Leute wieder in der Stadt wohnen möchten. Wer das als Lebensmittelanbieter frühzeitig erkennt, hat die Nase vorn. In diesem Zusammenhang muss man anerkennen, dass Rewe mit seinem neuen Markt nicht auf die grüne Wiese geht, sondern in der City bleibt.

Viele fürchten eine Verödung der Apollopassage wie am Dudel.

Westkamp Man sollte die Passage jetzt nicht herunterreden. Es gibt dort hochwertige Geschäfte mit einen guten Angebot. Gleichwohl sage ich: für deren weitere Entwicklung wäre ein neuer Ankermieter von Vorteil. Aber die Stadt kann leider nicht alles steuern, es gelten die Gesetze der Marktwirtschaft. Ich appelliere aber grundsätzlich an die Vermieter, sich zu bewegen.

Kaufland am Bahnhof wurde verhindert, jetzt kommt Rewe an der Viktoriastraße. Wo ist der Unterschied?

Westkamp Kaufland mit seinem Nebensortiment wäre mit über 4000 Quadratmeter riesengroß geworden und hätte die Innenstadt kaputt gemacht. Diese Gefahr besteht bei dem neuen Rewe-Markt nicht.

(RP)
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