Wesel Bomben: 200 Bohrungen am alten Brückenpfeiler

Wesel · Die alten Brückenpfeiler im Rhein werden bald Geschichte sein. Der Abriss des unweit des rechten Uferbereichs stehenden Flusspfeilers soll im Frühjahr beginnen, die Vorarbeiten sind aber bereit im Gang. Derzeit liegt ein Pontonboot nahe am Pfeiler, denn es werden Sondierungsbohrungen durchgeführt (RP berichtete). Das hat seinen Grund. "Man könnte immer noch Bomben finden, denn im Zweiten Weltkrieg hat ja an gleicher Stelle eine Brücke gestanden. Die wurde zwar von deutschen Pionieren gesprengt, aber es könnten dort trotzdem Bomben gefallen sein", so Franz Josef Scheuer von Straßen NRW. Auch im nahen Stadthafen war wegen des Kaineubaus lange nach Bomben gesucht worden. Da für die Baugrubenumschließung, die für den Abriss entstehen wird, Spundwände in den Boden geschlagen werden, wird nun die Rheinsole mit Hilfe von 200 Sonderungsbohrungen auf metallische Gegenstände untersucht. Die Auswertung alter Luftbilder an dieser Stelle hilft dagegen nicht weiter, da die Spuren, die ein Blindgänger an Land hinterlässt, im Rhein nicht zu sehen sind.

 Am rechtsrheinischen Brückenpfeiler der alten Rheinbrücke wird vom Schiff aus nach Bomben gesucht.

Am rechtsrheinischen Brückenpfeiler der alten Rheinbrücke wird vom Schiff aus nach Bomben gesucht.

Foto: Ekkehart malz

Acht Sondierungsbohrungen pro Tag werden nun im Auftrag der Bezirksregierung durchgeführt. Wie lange die Arbeiten genau dauern werden, ist noch nicht klar, denn man ist bereits auf Hindernisse gestoßen. Deshalb soll heute eine Tauchglocke zu Wasser gelassen werden um diese zu lokalisieren und möglicherweise zu entfernen. Die Baugrube soll laut Scheuer im April oder Mai entstehen.

(hüls)
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