Zwischen Hamminkeln und Wesel Schweres Arbeitsgerät auf „Bocholter“-Strecke

Hamminkeln/Wesel · Auf rund 22 Kilometern zwischen Hamminkeln und Wesel koffern Arbeitszüge das Gleisbett aus und verfüllen neuen Schotter. Dafür mussten schwere Maschinen anrücken.

 Gelben Arbeitszüge im Einsatz zur Entschotterung und Neuverfüllung des Gleisbetts.

Gelben Arbeitszüge im Einsatz zur Entschotterung und Neuverfüllung des Gleisbetts.

Foto: Thomas Hesse

Nein, so einfach gibt der Autofahrer nicht auf. Wer es gewohnt ist, von der B 473 über Zum Weißenstein zum Bruchweg oder umgekehrt abzukürzen, lässt sich von einem kleinen Sackgassenschild nicht unbedingt stoppen. Folglich hatte die Sicherheitskraft am gesperrten Bahnübergang gut zu tun. Etlichen Autofahrern musste sie Mittwoch erklären, dass die Sperrung sein muss, weil die langen gelben Arbeitszüge auf der Strecke zwischen Wesel und Bocholt im Einsatz sind. Hier wird das Projekt Elektrifizierung umgesetzt, und das beginnt mit neuem Schotter. Wenn diese Arbeit durch ist, folgen die Lichtsignalexperten.

„Das Gleisbett wird gereinigt, Altstoffe werden beseitigt“, erklärt ein Mitarbeiter. Neuer Schotter und Kies liegen am Streckenrand, das Material ist für die Drainage bestimmt. Verfüllt wird es in den Gleisen selbst von den gelben Spezialzügen, die das Auskoffern und Schottern übernehmen. Überwege wie am Holzweg in Wesel werden zusätzlich asphaltiert. Der Start zum Ausbau der Strecke ist nun die sogenannte Bettenreinigung auf einem Kilometer zwischen Wesel und Hamminkeln. Von der Bundesstraße aus ist der doppelte gelbe Lindwurm gut zu sehen. Das macht Schaulustige neugierig, vielen Radfahrern habe man schon Fragen beantworten müssen, sagt eine Sicherheitsperson am Übergang.

Bei der Planvorstellung hat der Projektverantwortliche Sebastian Brinkmann dargestellt, dass der „Bocholter“ mit der Elektrifizierung in das Niederrheinnetz integriert wird. Für die Bahnkunden ist die Anbindung Richtung Duisburg/Düsseldorf oder Richtung Emmerich nach der Elektrifizierung wesentlich einfacher. Weil die Waggons des Flügelzugs umgehängt werden können, geht es beispielsweise ohne Umstieg von Düsseldorf bis nach Hamminkeln oder Bocholt. Fertig sein soll das Projekt laut Terminplan am 12. Dezember.

Der rund 22 Kilometer lange Abschnitt wird auch mit elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet. Zudem finden Modernisierungsarbeiten in den Bahnhöfen von Hamminkeln, Blumenkamp, Dingden und Bocholt statt. Sind die Gleiserneuerungen und die aktuelle Reinigung beendet, sieht der Projektplan vom 5. Juli bis 12. Dezember die Elektrifizierungsarbeiten vor. Im Rahmen des Projekts werden Masten errichtet und mit einer Oberleitung ausgestattet. Dafür müssen rund 3300 Meter Bahnenergieleitung verlegt werden. Zudem werden zehn Bahnübergänge modernisiert beziehungsweise ausgebaut. Wo noch nicht vorhanden, werden diese mit Lichtzeichenanlage und Halbschranken ausgerüstet.

Ein Infoflyer zur Elektrifizierung der Strecke Wesel-Bocholt steht im Downloadbereich auf der Homepage der Stadt Hamminkeln zur Verfügung.

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