Wesel Betuwe: Start mit Arbeiten bei Wesel

Wesel · Zur Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) Emmerich werden jetzt die Signale, Weichen und Bahnübergänge auf dem Weseler Streckenabschnitt an das neue Stellwerk angeschlossen.

 In Wesel wurden gestern alte Signalanlagen ab- und neue aufgebaut. Ebenso wurden an den Oberleitungen wie hier gearbeitet.

In Wesel wurden gestern alte Signalanlagen ab- und neue aufgebaut. Ebenso wurden an den Oberleitungen wie hier gearbeitet.

Foto: ekkehart malz

Seit Freitagmorgen ruht der Bahnverkehr auf der fast 78 Kilometer langen Strecke zwischen Dinslaken und Emmerich. Zur Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW) Emmerich werden die Anlagen der Leit- und Sicherheitstechnik wie Signale, Weichen und Bahnübergänge von den alten mechanischen Stellwerken getrennt und an das neue Stellwerk angeschlossen. Am Sonntag wurde mit den Arbeiten auf dem Weseler Streckenabschnitt begonnen.

Alte Signalanlagen mussten abgebaut werden, neue wurden in Betrieb gesetzt. "Jede einzelne Weiche, jedes Signal muss genau geprüft werden", erklärte Bahn-Sprecher Manfred Ziegerath. Der Zeitplan werde bisher gut eingehalten. Mit der Deinstallation der alten Signalmasten im Weseler Bahnhof waren die Mitarbeiter gestern früher fertig als erwartet. Zeitgleich wurden ab 10 Uhr Probefahrten zwischen Wesel und Emmerich vorgenommen. 220 Signale müssen insgesamt auf der Strecke zwischen Emmerich und Friedrichsfeld abgebaut werden. An fast 50 Bahnübergängen werden Schaltungen durchgeführt. Danach sind umfangreiche Messfahrten zur Prüfung und Einstellung der neuen Signaltechnik notwendig. "Zur Zeit haben wir mehrere Stellwerke, von denen jeweils ein Fahrdienstleiter einen örtlich begrenzten Bereich steuert. Das elektronische Stellwerk fasst diese Betriebsstellen an einem Computerarbeitsplatz zusammen", erklärte Projektleiter Dirk Ullendahl. Der Streckenabschnitt von der holländischen Grenze bis Mehrhoog werde künftig von Emmerich aus gesteuert, der Bereich Wesel von Duisburg.

Erneuert werden spezielle Magnete in den Gleisen, die Alarm schlagen, wenn ein Haltesignal überfahren wird. Achszähler zeigen an, in welchem Streckenabschnitt sich ein Zug befindet. Bei den Arbeiten müssen hohe Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Besondere Fachkräfte, sogenannte Bahnerder, sorgen dafür, dass Mitarbeiter nicht durch statische Ladungen gefährdet werden. Trotz abgeschalteter Oberleitung sind Stromschläge von bis zu 1000 Volt möglich. Der Schienenersatzverkehr läuft, abgesehen von einer Panne, die Freitag zum Ausfall von Bussen führte, ganz nach Plan. "Die Bahnreisenden haben sich umgestellt. Viele fahren mit dem Auto oder nutzen Fahrgemeinschaften", so Ziegerath. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Bahnstrecke zwischen Emmerich und Dinslaken in der Nacht zu Mittwoch wieder für den Güterverkehr freigegeben werden. Der Personenverkehr startet Mittwochmorgen wieder.

(krsa)
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