Hamminkeln Betuwe: Gutachter kritisiert Lärmschutz in Bahnplänen

Hamminkeln · Das von der Stadt in Auftrag gegebene Fachgutachten über den für den Ausbau der Betuwe in Mehrhoog geplanten Lärmschutz erkennt "erhebliches Verbesserungs- und Entwicklungspotenzial".

Die Gutachter sehen zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass die Bahn in ihren schalltechnischen Untersuchungen "systematisch versucht, sich den gesetzlichen Verpflichtungen zu entziehen" und das Projekt "mit den geringsten möglichen Kosten für Lärmschutz abzuwickeln".

Als Indizien für seine Einschätzung nennt das Potsdamer Büro beispielsweise zu hoch angesetzte Kosten für Lärmschutzanlagen in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, "systematische Fehlbemessung von Lärmschutzmaßnahmen an Einzelgebäuden und Streusiedlungen sowie "für Betroffene unvorteilhafte Aufteilung der Schutzabschnitte". Die Gutachter bemängeln die "grundsätzliche Weigerung" der Bahn, "städtebauliche Belange zu berücksichtigen" und kommen zu dem Schluss, "dass eine Überarbeitung der grundsätzlichen Herangehensweise an die Belange des Schallschutzes unabdingbar" sei.

Die Ansprüche der Anlieger würden "benachteiligt", so dass "nach den Erfahrungen aus dem Problemprojekt Stuttgart 21" Akzeptanz für Belange der Bahn kaum zu erwarten sein dürfte. Eine Verbesserung des Lärmschutzes, die städtebauliche und gestalterische Ansprüche berücksichtige, sei "ohne unzumutbaren Mehraufwand" möglich.

Gestern Abend nutzen zahlreiche Betroffene im Saal Pollmann das Angebot des Rates, sich über ihre Rechte im laufenden Planfeststellungsverfahren zu informieren. Seine Belange kann jeder noch bis zum 24. April offiziell vortragen.

Ausführlicher Bericht folgt.

(bp)
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