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Beschluss im Gemeinderat Schermbeck will Erholungsort werden und Gäste locken

Schermbeck · Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine entsprechende Bewerbung an die Bezirksregierung in Düsseldorf zu schicken. Schermbeck erhofft sich von einer Anerkennung zahlreiche Vorteile.

 Diese Ansichtskarte aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gilt als ältester Hinweis auf die Bewertung von Schermbeck als Luftkurort.

Diese Ansichtskarte aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gilt als ältester Hinweis auf die Bewertung von Schermbeck als Luftkurort.

Foto: Repro Helmut Scheffler

Der Gemeinderat hat am Donnerstag die Verwaltung einstimmig bei drei Enthaltungen aus den Reihen der FDP, der BfB und „Zukunft Schermbeck“ beauftragt, einen Antrag auf Anerkennung als staatlich anerkannter Erholungsort bei der Bezirksregierung zu stellen.

Die Voraussetzungen für eine Anerkennung als Erholungsort sind im Gesetz über Kurorte im Land NRW geregelt. Bewerberkommunen benötigen einen entsprechenden Ortscharakter, der durch eine passende Bauleitplanung gesichert werden muss. Weiterhin eine zentrale Auskunfts- und Vermittlungsstelle, räumlich angemessene Grünflüchen mit Ruhebereichen und gesundheits- beziehungsweise erlebnisorientierten Bereichen, die angemessene Berücksichtigung der besonderen Belange von Menschen mit Behinderungen, älteren Personen, Familien sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Erforderlich sind auch eine Beruhigung der Verkehrsstraßen insbesondere im Bereich von Gesundheitseinrichtungen sowie die Vorhaltung einer insgesamt erholungsgerechten Infrastruktur, wozu ein ausgeschildertes Wander- und Radwegenetz ebenso gehören wie beruhigte Verkehrszonen, ausreichende Ausschilderung touristischer Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten.

Mit der staatlichen Anerkennung als Erholungsort wird bestätigt, dass die Gemeinde über die aufgeführten Qualitätsstandards verfügt. Durch den Erhalt dieses Prädikats verbessert sich der Bekanntheitsgrad Schermbecks. Verbände und touristische Dienstleister werden gestärkt und die Qualität vorhandener Angebote wird sichtbarer, aufgewertet und qualifiziert.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Gardemann verwies außerdem auf höhere Einnahmen aus der Gewerbesteuer, mit denen die Infrastruktur des Ortes verbessert werden könne. „Man beneidet uns schon vielerorts“, warb Bürgermeister Mike Rexforth für die Ausweisung als Erholungsort. Schermbeck habe eine ganze Menge von Alleinstellungsmerkmalen.

Wirtschaftsförderin Sabrina Greiwe betonte unter anderem, dass „die Auszeichnung uns weitere Privilegien ermöglichen und den nachhaltigen Tourismus sichern würde.“ Von einer Erhöhung der Übernachtungszahlen würden nicht nur Gastronomie und Hotels profitieren, sondern auch Hofläden, Forellenzuchtbetriebe, der lokale Einzelhandel und auch das Vereinsleben. „Die Prädikatisierung“, so Greiwe, „wird weitere Arbeitsplätze schaffen und das Präsentations- und Sportangebot vor Ort ebenfalls für Gäste und Bewohnerinnen und Bewohner erweitern.“

Die Anerkennung als Erholungsort ist der erste Schritt im Bereich der staatlichen Anerkennung. Nach ersten Gesprächen könnte die Gemeinde Schermbeck auch Chancen auf die Ernennung als Luftkurort von der Bezirksregierung erhalten.

Wichtigster und zugleich kostenintensivster Bestandteil der Prädikatisierung ist die Erstellung eines bioklimatischen Gutachtens in Form einer vereinfachten Klimaanalyse und Luftqualitätsbeurteilung. Bei der höheren Prädikatisierung zum Luftkurort wären die Kosten entsprechend höher. Die Bewerbung für die Ausweisung als Erholungsort verursachten Gesamtkosten in Höhe von circa 6.300 Euro. Sollte sich im Laufe des Verfahrens zeigen, dass eine Qualifizierung als Luftkurort realistisch zu erreichen sein, kann die Verwaltung die nötigen Anträge hierfür stellen. So beschlossen es die Politiker im Rahmen des vierten Teiles des Beschlussvorschlages. Die Kosten würden dann etwa 12.800 Euro betragen.

Das Zertifikat behält zehn Jahre lang seine Gültigkeit. „Eine dann erforderliche Reprädikatisierung“, ist Greiwe überzeugt, „ist mit deutlich weniger Aufwand und Kosten verbunden.“

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