Wesel Behörde entscheidet: Schulbeschluss rechtens

Wesel · 23 Schüler mit Hauptschulempfehlung wurden gegen ihren Wunsch vom Linksbündnis an die Realschule geschickt. Die Bezirksregierung hat keine Einwände.

Ist dies das Ende des Weseler Schulstreits? Nach langem Zögern hat sich die Bezirksregierung Düsseldorf jetzt im Weseler Schulstreit positioniert. Der Beschluss des Weseler Linksbündnisses im Schulausschuss, der 23 Schüler mit Hauptschulempfehlung auf die Konrad-Duden-Realschule statt die Gesamtschule schickt, wird von Düsseldorf nicht beanstandet. Das hat am Freitag Wesels Schuldezernent Rainer Benien mitgeteilt. Sowohl die Stadtverwaltung als auch die Bezirksregierung hatten ursprünglich vorgeschlagen, dem Wunsch der Schüler und der Eltern zu folgen und für sie eine weitere Klasse an der Gesamtschule einzurichten. Das Linksbündnis reagierte nach Protesten der Gesamtschulelternschaft und fällte einen folgenschweren Beschluss. An der Konrad-Duden-Realschule wird es nun eine Überhangklasse geben. Benien sagt, man habe das Gespräch mit Schulleiterin Ina Gaastra gesucht. Die habe erklärt, dass alle Schüler aufgenommen werden können.

Ursprünglich war die Schule wegen zahlreicher Anmeldungen -auch ohne die 23 Schüler - von zwei Überhangklassen ausgegangen. Dies wird aber durch die Bezirksregierung nicht genehmigt. Es gibt nämlich doch weniger Grundschüler, die zur Realschule wechseln, als angenommen; Grund sind Zurückstellungen von Grundschülern und die Verteilung von so genannten DaZ (Deutsch als Zweitsprache)-Kindern auf andere Schulen Die Verwaltung ihrerseits will der Schule nun helfen. Es soll eine Stelle für Schulsozialarbeit geschaffen werden, zwei FJSler kommen dazu und es wird mehr Personal im Betreuungsangebot geben. "Das ist zur Unterstützung der Schule gedacht", sagte Benien. Der Rat entscheidet.

Zu spät kommt für die 23 Schüler wahrscheinlich die Entscheidung auf Landesebene, dass Realschulen künftig schon ab Klasse fünf einen Bildungsgang Hauptschule anbieten können. Dezernent Rainer Benien geht nicht davon aus, dass der Beschluss schon zum kommenden Schuljahr in eine Neuregelung gegossen wird. Ähnlich hatte sich auch die CDU-Landtagspolitikerin Charlotte Quik in dieser Woche geäußert. SPD-Fraktionschef Ludger Hovest aber fordert genau dies: "Wenn ich als Abgeordneter ein Gesetz verabschiede, dann muss ich doch fordern, dass dieses Gesetz auch schnell umgesetzt wird."

Die CDU hatte der Bezirksregierung ebenfalls geschrieben und um Antwort gebeten, wie mit den 23 Kindern umgegangen wird. Aus der nun vorliegenden Antwort gehe hervor, dass die Bezirksregierung die Entscheidung weiter sehr kritisch sehe, sagte CDU-Fraktionschef Jürgen Linz. Die Behörde wolle aber nicht eingreifen und habe deshalb die Entscheidung genehmigt.

Die letzte Hoheit lag, entgegen der Aussage von SPD-Fraktionschef Ludger Hovest, bei der Bezirksregierung. Die musste festlegen, ob die Weseler Schulentscheidung rechtens ist. Hovest kritisierte, dass diese Entscheidung von Düsseldorf gefällt wird. Die schwierige Entscheidung hätte die Kommunalpolitik fällen müssen; "und dann lassen die uns kleine Kommunalpolitiker danach im Regen stehen".

(RP)
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