Bauprojekt in Hamminkeln Neues Lernhaus für 5,5 Millionen Euro

Hamminkeln · Am Montag fand der Spatenstich für die Gesamtschul-Erweiterung statt. Schüler haben den Bauzaun mit Großdrucken aus dem Friedensplakatwettbewerb des Lions Clubs versehen.

 Architekt Holger Ebbert vor dem Bauzaun, den Schüler der sechsten Jahrgangsstufe kreativ gestaltet haben.

Architekt Holger Ebbert vor dem Bauzaun, den Schüler der sechsten Jahrgangsstufe kreativ gestaltet haben.

Foto: Thomas Hesse

Vor dem offiziellen ersten Spatenstich für die Erweiterung der Hamminkelner Gesamt­schule waren an der Diersfordter Straße kreative Schüler am Werk. Statt öder Bauzäune sollten Großdrucke mit preisgekrönten Motiven die Baustelle umgeben. Das sieht nicht nur bunter und lebendiger aus, sondern sendet auch noch eine Friedensbotschaft. Denn die im Friedensplakatwettbwerb des Lions Clubs Hamminkeln ausgezeichneten Arbeiten ließ Architekt Holger Ebbert auf 3,50 mal 1,80 Meter große Leinwände ziehen, mit Schlaufen zur Befestigung und Lochung zum Winddurchlass versehen, auf dass sie nicht wegfliegen können. Am Montag hängten die Schüler der sechsten Jahrgangsstufe ihre Werke an den Zaun. Schulleiterin Anette Schmücker, Kunstlehrerin Ursula Meyer und Didaktische Leiterin Katja Wichelhaus freuten sich über die erfreuliche Optik.

Die Aktion könnte eine zweite nach sich ziehen. Ursula Meyer hatte kürzlich an der Hundertwasserschule im bayrischen Ravensburg Elemente aus Hartholz entdeckt, die Kindergartenkinder in der Art des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser verziert hatten. Ähnlich könnte man ein Folgeprojekt gestalten, findet die Kunstpädagogin und Künstlerin. Ihr schwebt vor, dass die Zehner-Jahrgänge unter dem Motto „Wir hinterlassen unser Zeichen“ persönliche Kunst zum Schulabschied schaffen. Das sei ein gutes Zeichen und passend für eine Schule wie in Hamminkeln, die verstärkt Kunst und Kultur in den Mittelpunkt rückt.

Doch erst einmal geht es um die Schulbaukultur, um eine für Hamminkelner Verhältnisse respektable Investition in die Bildung und ein auf moderne pädagogische Erkenntnisse ausgerichtetes Projekt. Dort, wo früher die Radabstellanlage stand, räumen die Bagger schon den Weg frei für das sogenannte Lernhaus. In zwei Geschossen entstehen hier zwölf Klassenräume, zusätzlich Inklusions- und Differenzierungsräume sowie Aufenthalt- und Verwaltungsräume. „Statt Flure wird es in der Mitte Lerninseln geben, wo Unterricht für Arbeitsgruppen stattfinden kann, drumherum Klassenräume, eine große Sitztreppe auch für Veranstaltungen“, sagt Bernhard Payer, Technik-Chef im Rathaus.

Auch die technischen und energietechnischen Neuerungen gehören zum Paket. So wird das bestehende Blockheizkraftwerk erweitert und hocheffizient modernisiert.

Das Lernhaus ist Teil eins des Neubauprojekts. Teil zwei ist der neue Verbindungsgang zwischen Real- und Gesamtschule. Er bietet ebenfalls räumliche Möglichkeiten, mit denen Politik und Stadt die einzige weiterführende Schule Hamminkelns für die Zukunft rüsten wollen. 5,5 Millionen Euro an Investitionen sind veranschlagt. Am Ende ist die Zeit der Dependance in der ehemaligen Hauptschule Dingden und damit die der zwei Schulstandorte der Gesamtschule beendet. Am Montag mussten einige der jungen Künstler extra von Dingden nach Hamminkeln zum Bilderaufhängen am Bauzaun geholt werden.

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