Bauprojekt in Gahlen beginnt Das sind die Pläne für die Umgestaltung am Mühlenteich-Umfeld

Gahlen · Der Heimatverein Gahlen hat das 186.000 Euro teure Projekt vorgestellt. Bund und Land übernehmen 65 Prozent der Kosten. Streit gab es im Vorfeld um neue Leuchten. Wie der gelöst wurde und was nun alles umgesetzt wird.

 Jürgen Höchst, Markus Vornbrock und Dirk Vennemann (v. l.) stellten das Bau-Projekt im Umfeld des Gahlener Mühlenteiches vor.

Jürgen Höchst, Markus Vornbrock und Dirk Vennemann (v. l.) stellten das Bau-Projekt im Umfeld des Gahlener Mühlenteiches vor.

Foto: Helmut Scheffler

„Hier investiert Deutschland in Dörfer“, verrät ein großes Transparent Wanderern, die den Weg an der Westseite des Gahlener Mühlenteiches benutzen, um am neuen Gerätehaus des Löschzuges vorbei in Richtung Seufzerbrücke zu gehen. Das Transparent verweist darauf, dass das Teichumfeld voraussichtlich in den kommenden sechs Wochen umgestaltet wird. Der Vorsitzende des Heimatvereins Gahlen, Jürgen Höchst, der stellvertretende Vorsitzende Markus Walbrodt, der Landschaftsarchitekt Dirk Vennemann und Markus Vornbrock, Chef der gleichnamigen Firma für Garten-und Landschaftsbau aus Dorsten, stellten Details vor.

Die Kosten liegen bei 186.515 Euro. „Das war für den Heimatverein eine Hausnummer, die wir so noch nicht kannten“, stellte Jürgen Höchst fest. Da tat es gut, dass der gemeindliche Haupt- und Finanzausschuss dem Gemeinderat im Dezember 2020 empfahl, den Eigenanteil abzusichern. Zudem übernehmen Bund und Land NRW 65 Prozent der Kosten.

Die größte Maßnahme war für den Weg an der Westseite des Mühlenteiches vorgesehen. Als die neue Fahrzeughalle der Feuerwehr geplant und gebaut wurde, musste eine tragfähige Zufahrt her, damit Fahrzeuge die neue Halle auch erreichen können. Dafür musste weitgehend parallel zum jetzigen Uferweg eine Mauer errichtet und der bestehende Grüngürtel beseitigt werden. Die Mauer ist bereits fertig.

Um das Dorfbild beziehungsweise den Dorfcharakter an dieser Stelle zu erhalten, plante Dirk Vennemann eine zweite, weniger hohe Mauer mit dazwischenliegendem Beet. Diese Mauer soll entlang des Uferwegs verlaufen und aus speziell strukturierten Elementen bestehen, in welche mehrere neue Bankelemente integriert werden sollen.

Dazu muss der Weg des Mühlenteiches zur Teichseite verlegt werden. Mit dem Ausbau kann aber nicht direkt begonnen werden, weil es für die vorgesehenen Sitzbank-Elemente Lieferschwierigkeiten gibt. Der erste Spatenstich soll am 9. August stattfinden.

Die etwa 50 Zentimeter hohe Mauer soll nicht nur ein Abrutschen des Erdreichs verhindern, sondern auch als Sitzgelegenheit dienen. Der Weg zwischen dieser Sitzmauer und dem Mühlenteich wird komplett neu gebaut und erhält einen wassergebundenen Aufbau. Der schräg ansteigende Bereich zwischen der jetzt schon fertigen hohen Mauer und der neu zu errichtenden kleineren Sitzmauer soll gärtnerisch gestaltet werden. Eine Buchen-Formhecke soll angelegt werden. Bei der Anschaffung eventueller Hochstämme sollen deutsche Gehölze vorgezogen werden. Als Bodendecker sollen Stauden in einer Mischpflanzung verwendet werden.

An zwei Stellen erhält der Weg einen stufenförmigen Anschluss an das Wasser des Teiches. Feste Trittsteine sollen ein gefährliches Abrutschen verhindern. Der Weg erhält neue Leuchten. Die im ursprünglichen Plan vorgesehene Beleuchtung der Bäume wird es aber nicht geben. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung regte sich Widerstand gegen diesen Plan, da Tiere gestört würden.

Bereits Anfang 2019 informierte Bürgermeister Mike Rexforth den Heimatverein über Möglichkeiten, am Förderprogramm mit dem Titel „Dorferneuerung“ teilzunehmen. In den nächsten Wochen hatten Gahlener Gruppen insgesamt fünf Projektbauten definiert. Drei Projekte steuerte die Evangelische Kirchengemeinde Gahlen bei. Auch der Allgemeine Bürgerschützenverein befasste sich mit einem Projekt.

Im April 2019 waren zwei Personen der Bezirksregierung Düsseldorf in Gahlen, um sich über das Projekt des Heimatvereins informieren zu lassen. Nachdem die Bezirksregierung signalisierte, dass die Gestaltung des Mühlenteich-Umfeldes gefördert werden kann, erstellten Jürgen Höchst und Eckhard Vornbrock die Planungen und die Kostenberechnung.

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