Wesel Bahnlinie morgen Nacht für Stunden gesperrt

Wesel · Weil die Bahn Weichen und Signale im Weseler Bahnhof erneuert, ruht in den beiden nächsten Nächten der Zugverkehr.

 Am Bahnsteig 5 im Weseler Bahnhof haben Arbeiter gestern mit dem Auskoffern des Gleisbettes begonnen.

Am Bahnsteig 5 im Weseler Bahnhof haben Arbeiter gestern mit dem Auskoffern des Gleisbettes begonnen.

Foto: Jürgen Bosmann

So ruhig wie in den Nächten von heute auf morgen und von morgen auf Montag werden die Anlieger der Betuwe-Linie schon lange nicht mehr geschlafen haben. Denn die Gleise werden für mehrere Stunden komplett gesperrt. Und zwar ganz genau von Sonntag 1.30 bis 5.30 Uhr und von 23.30 bis Montagfrüh um 3.30 Uhr. Grund sind umfangreiche Bauarbeiten im Bereich des Weseler Bahnhofes. Hier werden unter anderem zwei Weichen versetzt, eine neue Weiche eingebaut, zwei Signale versetzt, ein neues Signal aufgebaut und Arbeiten an der Oberleitung durchgeführt. "Mit dem Ausbau der Betuwe-Linie oder dem dritten Gleis hat das alles aber nichts zu tun, weil wir dafür ja auch noch keine Planfeststellung haben", versichert Bahnsprecher Manfred Ziegerath (Düsseldorf) im RP-Gespräch. Das seien ganz normale Wartungsarbeiten, weil die Gleise stark beansprucht würden und Abnutzungserscheinen zeigten.

Dutzende Bahnleute in Neongelb und Mitarbeiter einer Gleisbaufirma in Neonrot sind seit gestern Vormittag mit den vorbereitenden Arbeiten beschäftigt. Unter anderem wurden bereits Schrauben aus den Gleisen gedreht, das alte Schotterbett von einem Bagger aufgerissen.

Während der Komplettsperrung stehen nach Auskunft der Bahn-Pressestelle Busse am Bahnhof bereit, um die sicher überschaubare Zahl der Bahnkunden zu nachtschlafender Zeit befördern zu können.

Vollsperrung Die nächste Vollsperrung auf der Betuwe-Linie wird es im Juni 2013 geben. Und die hat es in sich. Denn wenn dann die zweite Baustufe des Elektronischen Stellwerks Emmerich (ESTW) in Betrieb genommen wird, kommt der Schienenverkehr für zweieinhalb Tage komplett zum Erliegen. Bahnsprecher Ziegerath erklärt, dass von diesem Zeitpunkt an alle Weichen und Signale zentral aus Duisburg gesteuert werden. Aktuell wird die Strecke zwischen Oberhausen und Wesel von Duisburg aus, der Abschnitt von Wesel bis zur niederländischen Grenze von den Fahrdienstleitern im ESTW per Mausklick gesteuert. "Alles in allem eine sehr komplizierte Angelegenheit", gesteht Ziegerath. Die Fahrdienstleiter in Emmerich werden übrigens im Sommer nächsten Jahres nicht arbeitslos. "Die brauchen wir dringend in Duisburg", sagt der Bahn-Sprecher.

Software Um beim Stichwort Emmerich zu bleiben. Die Vollsperrung morgen und in der Nacht zu Montag wird genutzt, um im ESTW eine neue Software aufzuspielen. Insgesamt investiert die Bahn in das Elektronische Stellwerk und die Modernisierung des Schienennetzes rund 80 Millionen Euro.

(RP/url)
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