Ärger in Büderich Glasfaser beschädigt – Firmen ohne Internet

Büderich · Viele Geschäftsleute haben seit Dienstag kein Internet mehr und können auch nicht mehr über das Festnetz telefonieren. Sie hoffen, dass die Störung am Wochenende endlich behoben wird.

 Cindy Kindel (Hofladen Abels) und Hermann-Josef Hantermann (Hotel- und Gastroausstattung Hantermann) beklagen, dass Kunden sie seit Tagen nicht mehr erreichen können.   RP-Foto: Nikolei

Cindy Kindel (Hofladen Abels) und Hermann-Josef Hantermann (Hotel- und Gastroausstattung Hantermann) beklagen, dass Kunden sie seit Tagen nicht mehr erreichen können. RP-Foto: Nikolei

Foto: Klaus Nikolei

Vor allem unter den Geschäftsleuten entlang der Weseler Straße in Büderich ist die Stimmung derzeit denkbar schlecht. Zum einen können viele immer noch nicht verstehen, warum sie nicht frühzeitig von der Stadt über die Vollsperrung der Straße im Zusammenhang mit den Umbauten von zwei Kreuzungen informiert wurden, sondern zum Teil erst zwei Tage nach Start der Bauarbeiten.

Zum anderen haben viele seit Dienstag kein Internet mehr, können auch nicht mehr über das Festnetz telefonieren und auch nicht mehr angerufen werden. Ursache ist ein folgenschweres Versehen: Bei Bauarbeiten hatte ein Baggerführer gleich sechs Glasfaser-Kabel der Firma Deutsche Glasfaser mit Sitz in Borken beschädigt.

„Normalerweise die die Deutsche Glasfaser dazu verpflichtet, den Schaden innerhalb von 24 Stunden zu beheben“, sagt Hermann-Josef Hantermann, Geschäftsführer der Firma für Hotel- und Gastroausstattung. „Uns kann niemand mehr erreichen. Und vielen anderen geht es genauso. Das ist einfach unzumutbar.“

Hantermann spricht von 60 Unternehmen im Polderdorf, die ebenfalls betroffen seien. Unter anderem auch sein Nachbar, der Hofladen Abels. „Auch uns können die Kunden, die nicht unsere Handynummer haben, nicht erreichen“, beklagt Cindy Kindel, die Lebensgefährtin des Landwirts.

Dem Baggerführer wollen sie und Hantermann gar keine Schuld geben. „Die Deutsche Glasfaser verlegt ihre Kabel nicht tief genug, so dass etwas schnell passiert“, behauptet der Geschäftsmann.   Hantermann ärgert sich auch darüber, dass in den vergangenen Wochen mehrere Tage lang nicht gearbeitet wurde.

Bei der Deutschen Glasfaser bedauert man den tagelangen Ausfall im linksrheinischen Büderich. Doch die Schuld liege nun mal bei der Tiefbaufirma, heißt es. „In der Regel ist es so, dass den Baufirmen Planungsunterlagen vorliegen. Da ist ganz klar dokumentiert, dass unsere Leitungen 40 bis 60 Zentimeter tief im Boden liegen“, erklärt Firmensprecher Dennis Slobodian auf Anfrage. Trotzdem könne natürlich immer etwas passieren.

Slobodian hat sich schlau gemacht und erfahren, dass es sich in Büderich um einen „ganz erheblichen und auch sehr komplizierten Schaden handelt.“ Ein Störungstrupp arbeite nun pausenlos daran, das massive Problem an diesem Wochenende zu beheben. Dazu müsse eine neue, gut 100 Meter lange Grube gegraben werden.  „In sechs Lehrrohre müssen dann 96 Phasen eingeblasen werden“, erklärt der Firmensprecher. Die etwa 70 betroffenen Kunden in Büderich seien darüber informiert worden.

Übrigens: Die ausführende Firma habe, so Hantermann, erst am Donnerstag gegen 16 Uhr von der Deutschen Glasfaser den umfangreichen Reparaturauftrag bekommen.

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