Wesel Bäume weg für City-Ausbau

Wesel · Vom Kaufhof bis zur Windstege, auf der Kreuz- und der Korbmacherstraße: Gestern wurden 19 Bäume in der Innenstadt gefällt. Sie waren von Pilzen befallen. Doch sie machen auch Platz für den Umbau der Fußgängerzone.

 Tabula rasa: Die Kastanien auf der Kreuz- und Korbmacherstraße wurden gestern komplett gefällt. Das sah ziemlich rabiat aus. Auch in der Fußgängerzone im Bereich Kaufhof sägte die Säge.

Tabula rasa: Die Kastanien auf der Kreuz- und Korbmacherstraße wurden gestern komplett gefällt. Das sah ziemlich rabiat aus. Auch in der Fußgängerzone im Bereich Kaufhof sägte die Säge.

Foto: ekkehart malz

Kurz vor dem Frühjahr wurden gestern in der Innenstadt 19 Bäume gefällt. Nach Angaben von ASG waren sie stark von Pilzen befallen und nicht mehr zu retten. Doch die Kastanien machen auch Platz für den zweiten Bauabschnitt der neuen Fußgängerzone.

Der startet wahrscheinlich noch im März und umfasst den Bereich Hohe Straße vom Kaufhof bis zu Pergament-/Tückingstraße sowie die Querachse Korbmacher- bis zur Beguinen- und Kreuzstraße bis zur Brandstraße. Genau hier fielen auch die Bäume. 13 neue Hainbuchen werden gepflanzt. In der Fußgängerzone sind acht Purpur-eschen ("Raywood") vorgesehen.

Weiteres Thema: Der verlängerte Ausbau des Einkaufsbereichs — einerseits bis zur Einfahrt Parkhaus Dudelpassage, andererseits bis zum Flesgentor — ist gescheitert. Hier hätte über das öffentliche Bauvorhaben hinaus in einem Zug weitergebaut werden können, wenn Anwohner und Ladenbesitzer dies mitfinanziert hätten. Das Angebot der Politik bestand, doch der Plan scheiterte mangels Teilnehmer.

Dies lenkt den Blick nach Büderich. Auch dort ist beim Umbau der Achse Weseler Straße im Gespräch, die Anwohner zu beteiligen. Dafür hatte sich die Stadt das Musterbeispiel Bürgerbeteiligung an der Kreuz-/Korbmacherstraße vorgestellt, um die Büdericher zu animieren. Daraus wird nun nichts.

Anwohnerbeteiligung scheitert

"Alle Eigentümer hätten unter einen Hut kommen müssen, um sich den finanziellen Aufwand zu teilen, die Bürgersteige so wie in der Fußgängerzone zu pflastern", sagt Bauamtschef Michael Klessa. Dies wäre eine weitere Aufwertung gewesen.

Was folgt dem Fall der Bäume? Im zweiten Bauabschnitt, für den fünf bis sechs Monate veranschlagt sind, wird die Fußgängerzone bis zur Pergament-/Tückingstraße wie der bereits fertige Teil umgestaltet. Mit der Einschränkung, dass im neuen Bereich zwei Drittel des Pflasters dunkelbeige, ein Drittel hellbeige wird. Grund sind die schlechten Erfahrungen mit schnell verschmutzten Steinen im ersten Abschnitt. Sieben Bankelemente sind vorgesehen, ebenso ein "Fontänen-Feld" mit Wasserdüsen.

Auffällig wird die Veränderung an der Kreuzstraße sein. Hier wird dunkelgraues Straßenpflaster verlegt, das der Verkehrsbelastung trotzen soll. Ein Bordstein an den Bushaltestellen beendet die Zeit des ebenerdigen Fußgängerbereichs. Damit soll Gehbehinderten ein besserer Ein- und Ausstieg in die Busse ermöglicht werden. Die Busbuchten werden so zurückgebaut, dass die Fahrzeuge künftig auf der Straße stoppen. Der Durchgangsverkehr im ohnehin verkehrsberuhigten Bereich muss dann anhalten. Das, so fürchten Skeptiker, ist der Einstieg in die Sperrung der City-Achse — ein Thema, das schon vor Jahren für einen Aufstand gesorgt hatte.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort