Schermbeck B 224: Anlage warnt jetzt vor Wildwechsel

Schermbeck · Dackel Jule hat es ausprobiert. Bei ihm leuchten die LED-Lichter der Wildwarnanlage an der B 224 in Schermbeck nicht auf. "Bei allen anderen Tieren, die größer als ein Hase sind, ist das jedoch wohl der Fall", sagt Christoph Beemelmans (47).

 Achtung: Holger Zipfel (v.l.), Johannes Böhrsch, Ludger Igel (Straßen NRW) und Gerhard Klesen (RVR) haben gestern die Warnanlage scharf gestellt.

Achtung: Holger Zipfel (v.l.), Johannes Böhrsch, Ludger Igel (Straßen NRW) und Gerhard Klesen (RVR) haben gestern die Warnanlage scharf gestellt.

Foto: malz

Er ist der Förster des 1800 Hektar großen Reviers "Üfter Mark", Herrchen von Jule und hat gestern im Beisein von Straßen NRW und dem Regionalverband Ruhr (RVR) die Wildwarnanlage scharf geschaltet. Ab sofort signalisiert sie Autofahrern, ob sich Rehe, Schwarz- oder Rotwild der vielbefahrenen Bundesstraße von Dorsten nach Raesfeld nähern.

500 000 Euro Kosten

Hintergrund der Maßnahme, die insgesamt 500 000 Euro gekostet hat, von Straßen.NRW gebaut und vom Konjunkturpaket II finanziert wurde, sind die zahlreichen Wildunfälle, die sich dort Jahr für Jahr ereignen. "Im Schnitt verzeichneten wir etwa 25 bis 30 Unfälle pro Jahr mit einem Sachschaden von 150 000 bis 250 000 Euro", sagt Beemelmans und ergänzt: "Das sind die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer liegt dabei weit höher. Immer wieder haben wir totes Wild an der Fahrbahn gefunden."

Um das zu verhindern, hat der RVR im vergangenen September Straßen.NRW beauftragt, einen fünf Kilometer langen Verkehrsschutzzaun von der Kreuzung Freudenbergstraße/Weseler Straße/Borkener Straße Richtung Erle zu errichten. Nur auf einem Teilstück von etwa 400 Metern — zwischen dem Rhader Weg und dem Forsthausweg — können Hirsche und Co. die Fahrbahn noch überqueren. "Wenn das der Fall ist, leuchtet die Wildwarnanlage auf", wie Förster Beemelmans erklärt.

Denn eine infrarot gesteuerte Anlage, die sowohl auf Bewegung, als auch auf Wärme reagiert, setzt die LED-Leuchten in Betrieb. Zwei Schilder von beiden Seiten der Fahrbahn machen die Autofahrer dann für zwei Minuten auf die Gefahr aufmerksam. "In dieser Zeit haben sie die Möglichkeit, die Geschwindigkeit von den vorgeschriebenen 70 Stundenkilometer auf 50 zu reduzieren. Dann ist das Wild für jeden Autofahrer gut sichtbar", sagt Beemelmans.

Fehlermeldung per E-Mail

Die Wartung der Anlage erfolgt übrigens durch Straßen NRW. "Und falls es einmal einen technischen Defekt geben sollte, erhalte ich von der Anlage eine Fehlermeldung per E-Mail. Diese wird sofort an das zuständige Unternehmen weitergeleitet", sagt Beemelmans.

(jul)
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