Hamminkeln Austernfischer in Ringenberg
Hamminkeln · Ein am Niederrhein seltener Vogel hat sich mit seiner Familie auf dem Dach der Garage von Willi Boland am Elleringdeich in Ringenberg eingerichtet. Der Fremde mit dem schwarze-weißen Gefieder und dem auffällig roten Schnabel hat die komplette Nachbarschaft rätseln lassen, wie Jürgen Terhorst berichtet.
Alle kommen unabhängig voneinander zu dem Schluss: Es muss ein Austernfischer-Pärchen sein, dem es im Dorf mit den historischen Bauwerken augenscheinlich so gut gefällt, dass es sich hier niedergelassen hat, um eine Familie zu gründen. Obwohl die Sicht auf das Nest auf dem Garagendach nicht frei ist, sind sich die faszinierten Beobachter zweifelsfrei einig, so Terhorst, dass Junge geschlüpft sind. Die feuchte Isselniederung im Hinterhof des tief liegenden Schloss-Dorfes bietet dem ausgesprochenen Watt-Vogel der Norsseeküste, der sich durchaus nicht unüblich ins Landesinnere verflogen hat (daher die scherzhafte Bezeichnung Halligstorch), genug Grundlage, seine Familie zu ernähren.
Austernfischer sind sehr ruffreudige Vögel. Das laute und schrille "Quiéwiehp" lautet der typische Kontaktruf. Am Brutplatz lassen sie ein gellendes Quiquiquiqui erklingen. Dies steigert sich gelegentlich zum lärmenden, schrillen Trillern. Es tritt häufig auf, wenn sich Nachbarn oder revierlose Austernfischer zu sehr dem Brutrevier nähern.
Ringenberg ist ein bei Wasservögeln beliebter Landeplatz. Es ist noch nicht so lange her, dass der prächtige Eisvogel hier gesichtet worden ist, jüngst legte Meister Adebar auf der Trainingsbahn der Traber eine Rast ein, und in der Senke, die als Ausgleich für den Sportplatz in der Niederung angelegt worden ist, sollen sich Schnepfen aufhalten. Auf dem Schlossgraben paddeln schwarze Schwäne und rostbraune Gänse. Die sind aber von Menschen hier angesiedelt worden.
