Ausstellung in der Schermbecker Georgsgemeinde Plastik: Ein weltweites Problem

Schermbeck · Bis zum 12. März läuft in der Georgsgemeinde die Ausstellung „Planet Plastic“. Auf 15 Bannern erfährt der Besucher, warum es notwendig ist, nach Alternativen Ausschau zu halten.

 Als Leiter des Ausschusses für kirchlichen Entwicklungsdienst innerhalb der Kreissynode Wesel hat Pfarrer Dieter Hofmann dafür gesorgt, dass die Ausstellung „Planet Plastic“ bis zum 12. März in der Schermbecker Georgsgemeinde gezeigt wird.

Als Leiter des Ausschusses für kirchlichen Entwicklungsdienst innerhalb der Kreissynode Wesel hat Pfarrer Dieter Hofmann dafür gesorgt, dass die Ausstellung „Planet Plastic“ bis zum 12. März in der Schermbecker Georgsgemeinde gezeigt wird.

Foto: Helmut Scheffler

An der Kampagne gegen Plastikmüll, die von der Kreissynode Wesel bereits im Jahr 2017 beschlossen wurde, beteiligt sich auch die Evangelische Kirchengemeinde Schermbeck. Am Dienstag wurde die Ausstellung „Planet Plastic“ in der ersten Etage des Gemeindehauses an der Kempkesstege 2 von Pfarrer Dieter Hofmann eröffnet.

Die Ausstellung, die bis zum 12. März im Gemeindehaus bleibt und dort kostenlos besichtigt werden kann, wurde von dem Münsteraner entwicklungspolitischen Verein Vamos gemeinsam mit dem Kopernikus-Gymnasium Rheine entwickelt. Unterstützt wird sie von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Auf 15 hochformatigen Informations-Bannern erfährt der Besucher der Wanderausstellung, dass Plastik zu einem weltweiten Problem geworden ist und es daher zwingend notwendig ist, nach Alternativen Ausschau zu halten. Die Einstiegsfahne zeigt, dass sich die globale Plastikproduktion von 1964 bis 2014 verzwanzigfacht hat, dass dadurch wertvolles Erdöl verschlungen wird und die Weltmeere vermüllt werden. Eine Weltkarte zeigt fünf Plastikstrudel in den Weltmeeren; der größte ist so groß wie Mitteleuropa.

Das Banner „Meine Plastikwelt“, das Plastik als Synonym für Kunststoff verwendet, verweist auf die Verwendung von Kunststoffen in vielen Bereichen des menschlichen Lebens. Als weniger bekannte Beispiele werden Styropor, Nylon, Plexiglas oder Teflon genannt. Mit der Mikroplastik befasst sich ein weiteres Banner. Sie befindet sich zum Beispiel im Duschgel, Shampoo, Schminke, Waschmittel, in Cremes oder in Kleidung und gelangt, weil Kläranlagen die kleinen Teile nicht herausfiltern können, über Bäche und Flüsse ins Weltmeer.

Für die Herstellung von Plastik wird Öl verwendet. Ein Banner zeigt die negativen Folgen der Förderung riesiger Mengen Erdöls. Inzwischen wird selbst in Naturparks Erdöl gefördert, wie das Beispiel des Yasuni-Nationalparks in Ecuador belegt. Probleme bringt auch das Fracking als eine jüngere Methode der Förderung von Erdöl und Erdgas mit sich.

Auf mehreren Bannern wird gezeigt, wie man einen Beitrag zur Verringerung der Plastikproduktion leisten kann. „Just do it now!“, ermuntert ein Banner zur Mülltrennung, zum Aktivwerden in Gruppen gegen den Gebrauch von Plastik und zur Organisation von Veranstaltungen mit dem Ziel, weitere Menschen für ein Leben mit weniger Plastik zu motivieren. „Die beste Verpackung wird erst gar nicht produziert“, stellt ein anderes Banner fest und macht deutlich, dass man viele Obstsorten nicht in Plastikfolien verpacken muss, weil ihre natürliche Schale völlig ausreichend ist.

Nicht nur die Natur erleidet Schaden durch Plastik, sondern auch der menschliche Körper. Das Banner „Innere Werte“ informiert über die in Plastik enthaltenen Chemikalien, die im menschlichen Körper wie Hormone wirken und dadurch schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Weitere Banner informieren über die Möglichkeit, mit der „ToxFox-App“ zu prüfen, ob ein Produkt Giftstoffe enthält, und über die Chance, durch Petitionen zu erreichen, dass Politiker Gesetze schaffen, mit deren Hilfe der Plastikverbrauch reduziert werden kann.

Eine 36 Seiten umfassende Begleitbroschüre liegt auf einem Tisch aus. Sie bietet zu den einzelnen Bannern jede Menge Zusatzinformationen, die didaktisch so aufbereitet wurden, dass sie sich für Schüler hervorragend eignen.

Mit sechs Hör-Geschichten aus der Zukunft, einem eigens produzierten Kurzfilm von Schülerinnen und Schülern und weiteren Kurzfilmen greift die Ausstellung „Planet Plastic“ in verschiedenen Untergliederungen das Thema auf: Meere und Mikroplastik, Recycling – das hält ewig, Erdöl – ein langer Weg, Gesundheit – Plastik im Blut, Die Welt – ich und mein Plastik.

Die Banner-Ausstellung wird um eine kleine Ausstellung von Beispielen ergänzt, mit deren Hilfe der Ausschuss für kirchlichen Entwicklungsdienst und der Eine-Welt-Laden „Esperanza“ in Wesel zeigen wollen, welche Alternativen es zu Plastik-Produkten gibt. Die auf einem Tisch ausgelegten Produkte stellen Alternativen aus den Bereichen Küche, Bad und Büro vor.

Die Ausstellung ist nur ein Teil der kreiskirchlichen Aktivitäten gegen Plastik. Im Juni 2018 wurde im Gemeindezentrum Hamminkeln eine Plastikkampagne gestartet, „um einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.“ „Plastik teuflisch gut“ hieß am 10. Februar das Motto des Gottesdienstes „Um 6 bei Schorsch“ in der Schermbecker Georgskirche. Mit einer Gruppe von Konfirmanden fährt der Jugendleiter Patrick Bönki demnächst zur Müllverbrennungsanlage nach Oberhausen. Die Konfirmanden haben mit einem vierwöchigen Projekt zum Thema Plastik begonnen. Über das Projekt wird im Gottesdienst am 24. März berichtet.

Die Plastikkampagne endet am 20. September im Weseler Lutherhaus. Derzeit erarbeitet der Ausschuss für kirchlichen Entwicklungsdienst einen Forderungskatalog, der während der Kreissynode-Tagung im Herbst verabschiedet und dann den Politikern und der Industrie übergeben werden soll.

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