Ausbildungsinitiative Kreis Wesel präsentiert von Altana (Folge 3) Ausbildungsberufe mit besten Pespektiven

Kreis Wesel · Schüler informierten sich im Info-Truck des Unternehmerverbandes über Berufe in der Metall- und Elektroindustrie. Was sie bei dem Besuch über die Industrie lernen konnten.

 Mit Hilfe des Cobots Panda haben jetzt Achtklässler der Weseler Gesamtschule Am Lauerhaas – unter Anleitung von Profis – ein Getriebe aus Kunststoffzahnrädern zusammengebaut.

Mit Hilfe des Cobots Panda haben jetzt Achtklässler der Weseler Gesamtschule Am Lauerhaas – unter Anleitung von Profis – ein Getriebe aus Kunststoffzahnrädern zusammengebaut.

Foto: Klaus Nikolei

Hand aufs Herz: Wer hätte gedacht, dass von den rund 40 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland alleine vier Millionen in den Berufen der Metall- und Elektroindustrie tätig sind. Und – abgesehen von einigen Insidern und Branchenkennern – hätte wohl kaum jemand die Frage richtig beantwortet, wie hoch der Umsatz der gesamten Metall- und Elektroindustrie im Bundesgebiet 2021 ausgefallen ist. Antwort: fast unglaubliche 1,2 Billionen Euro. Diese und viele andere interessante Informationen über zwei Branchen, ohne deren Produkte und Dienstleistungen unser aller Leben kaum vorstellbar ist, haben jetzt Schüler der Weseler Gesamtschule am Lauerhaas erhalten. Und zwar bei einem Besuch des Info-Trucks des Unternehmverbandes für Berufe in der Metall- und Elektroindustrie, der zum wiederholten Mal bei der Weseler Firma Clyde Bergemann mit Sitz im Lippe-Mündungsraum Station gemacht hat.

Der in Duisburg beheimatete Verband schreibt regelmäßig Schulen in der Region an, um ihnen einen Besuch in dem Truck zu ermöglichen. Der Technikkurs von Lehrerin Pia Westemeyer wurde jetzt in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die erste hinter die Kulissen von Clyde Bergemann schauen konnte und erfuhr, dass hier in Wesel unter anderem Reinigungssysteme für Kraftwerke, Müllverbrennungs- und Biomasseanlagen entwickelt und produziert werden, begab sich die andere Gruppe zeitgleich ins Obergeschoss des Trucks. Hier bekamen die acht Achtklässler zahllose Infos rund um die Ausbildungsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie. Und zwar von Berufecoach Katrin Schulz. Die machte mit ihrer lockeren und freundlichen Art tatsächlich richtig Lust darauf, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Beispielsweise zeigte sie, dass ein Frühstück kaum möglich wäre, ohne Produkte der Metall- und Elektroindustrie. Sei es der Toaster oder die Kaffeemaschine, der Kühlschrank oder das Brotmesser.

Die Schüler staunten nicht schlecht, dass man in der Metall- und Elektroindustrie zwischen 50 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen kann. Vorausgesetzt natürlich, dass man neben einer entsprechenden Begabung vor allem Lust an der Arbeit mitbringt. Denn ohne die geht nun mal nicht. Und ebenfalls positiv überrascht zeigten sich die Gesamtschüler darüber, dass man als Lehrling deutlich mehr als 900 Euro pro Monat verdient. Damit kann man ganz sicher schon eine Menge anfangen, falls man noch zu Hause wohnt und dort nichts oder nur wenig abgeben muss.

„In der Regel seid Ihr in der Schule gut in den Fächern, die Euch Spaß machen. So ist es auch im Job“, erklärte Katrin Schulz und gab allen den guten Rat: „Sucht Euch einen Beruf, an dem Ihr Freude habt. Dann fühlt sich auch ein Acht-Stunden-Tag nicht wie eine halbe Ewigkeit an.“

Seyed Miraj (15) war einer derjenigen, denen der Besuch im Infotruck besonders viel Freude bereitet hat. Das Ziel Ausbildung hat er nun klar vor Augen, wenn auch im Automobilbereich: „Das war wirklich interessant und hat mich in meiner Entscheidung, einmal Kfz-Mechatroniker zu werden, nur bestärkt.“ Denn alles, was mit Autos zusammenhängt, hat ihn schon als Kind interessiert. Im November wird er ein dreiwöchiges Praktikum im Weseler Autohaus Fett & Wirtz absolvieren, um das er sich früh gekümmert hat und auf das er sich jetzt schon freut. Und wie hoch will er mal auf der Karriereleiter klettern? „So mit 30 möchte ich Automobilkaufmann sein, also im Büro arbeiten.“

Nach dem Vortrag von Katrin Schulz erlebten die Achtklässler im Erdgeschoss des Trucks per 3D-Animation Produktionsprozesse live. Unter Anleitung von Berufecoach Falk Schug konnten sie mit einer computergesteuerten CNC-Werkzeugmaschine das Logo ihres Lieblingsteams oder ein Emoji in ein Metallstück fräsen. Außerdem lernten die Jungs unterschiedliche Elektrostecker und ihre Bedeutung kennen.

Und nicht zuletzt machten sie die Bekanntschaft mit einem ungewöhnlichen Roboter namens Panda. Wobei Panda eigentlich kein echter Roboter ist, sondern vielmehr ein sogenannter Cobot, der dafür konzipiert ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Panda hat den Gesamtschülern beim Bau eines Getriebes aus Kunststoff-Zahnrädern geholfen.

„Anfassen und Selbermachen – nur so bekommt man ein Gefühl für die Berufe“, meinte Martin Jonetzko, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, beim Besuch des Trucks. Die Arbeitgeberorganisation mit Sitz in Duisburg schickt den Truck beziehungsweise das Vorgängermodell seit 30 Jahren auf Tour durch das Verbandsgebiet, um jungen Leuten deutlich zu machen, dass eine duale Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie zweifelsohne ein guter Start ins Berufsleben sein kann und viele Perspektiven bietet.

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