Unsere Woche Aufpasser für den Auesee

Wesel · Der Auesee ist immer für einen Aufreger gut. Ob als Nicht-Ziel für Busse oder als Objekt für Kümmerer. Der Vortrag der Kiesindustrie bei der SPD geriet erwartungsgemäß zur Bühne für Vorkämpfer verschiedener Lager und schnell stand nach dem Austausch über Baggerlöcher allgemein auch der Auesee mal wieder im Fokus. Fast jeder fühlt sich da berufen. Ahnung zur Historie haben die wenigsten. Deshalb die Fakten: Der Auesee ist kein heiliges Naturerbe, er ist künstlich angelegt worden für Sport und Erholung.

Unsere Woche: Aufpasser für den Auesee
Foto: Malz Ekkehart

Konflikte ergeben sich vorrangig im Sommer. Dann sind Weseler, die Regeln kennen könnten, in der Unterzahl. Fehlverhalten zeigen meist Auswärtige, was man ihnen teils nicht ankreiden kann. Es fehlen klare Informationen, wer was wann wo darf. Regeln sind da, es fehlen die Aufpasser. Die Leute an der Schranke am Westufer, wo der kleine Steg für Wassersportler liegt, können das Gelände kaum sichern. Unschöne Szenen mit Rüpeln sind die Folge. Auch die Stadtwacht kann nicht gleichzeitig überall sein.

Gröbste Frevel wilder Camper bleiben unbemerkt, weil man vom Rundweg das zugewachsene Ufer nicht sehen kann. Das geht nur vom Wasser aus. Ranger mit entsprechender Ausrüstung und Machtmitteln wären nötig. Und ein Gespür dafür, nicht alle Nutzer über einen Kamm zu scheren. Sonst büßen am Ende diejenigen, für die der See gedacht war: ansässige Spaziergänger, Naturgenießer, Badefreunde und Wassersportler.

Fritz.Schubert@rheinische-post.de

(RP)
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