Schermbeck Auf gutem Weg zum Rennsport-Profi

Schermbeck · Moritz Oberheim aus Schermbeck ist 17. Einen Führerschein hat er noch nicht. Auf der Rennstrecke gibt er aber bereits Vollgas. In dieser Saison geht er beim Scirocco-R-Cup an den Start und misst sein Können mit 19 internationalen Fahrern.

 Der 17- jährige Nachwuchsrennfahrer Moritz Oberheim gibt seit Jahren Vollgas – ob im Kart oder im Auto. 2014 wird der Scirocco (unten links) sein Arbeitsgerät sein. Ob die mehr als 150 Pokale in seinem Zimmer wohl bald Gesellschaft bekommen werden?

Der 17- jährige Nachwuchsrennfahrer Moritz Oberheim gibt seit Jahren Vollgas – ob im Kart oder im Auto. 2014 wird der Scirocco (unten links) sein Arbeitsgerät sein. Ob die mehr als 150 Pokale in seinem Zimmer wohl bald Gesellschaft bekommen werden?

Foto: Privat (2), Malz

Profifußballer, Pilot, Rennfahrer — so lauten nicht selten die Antworten kleiner Jungen im Kindergarten- und Grundschulalter auf die Frage, was sie später einmal werden wollen. Unrealistisch? In den meisten Fällen vielleicht — aber nicht für Moritz Oberheim aus Schermbeck. Er ist auf dem besten Wege sich seinen Traum vom Profi-Rennfahrer zu erfüllen. Mit gerade mal 17 Jahren wird er in diesem Jahr beim Scirocco-R-Cup an den Start gehen und sich im 235 PS-starken Rennwagen mit 19 anderen Fahrern aus aller Welt auf Strecken wie dem Hockenheimring messen.

 Der 17- jährige Nachwuchsrennfahrer Moritz Oberheim gibt seit Jahren Vollgas – ob im Kart oder im Auto. 2014 wird der Scirocco (unten links) sein Arbeitsgerät sein. Ob die mehr als 150 Pokale in seinem Zimmer wohl bald Gesellschaft bekommen werden?

Der 17- jährige Nachwuchsrennfahrer Moritz Oberheim gibt seit Jahren Vollgas – ob im Kart oder im Auto. 2014 wird der Scirocco (unten links) sein Arbeitsgerät sein. Ob die mehr als 150 Pokale in seinem Zimmer wohl bald Gesellschaft bekommen werden?

Foto: Privat (2), Malz

Die Liebe zum Motorsport entdeckte er schon früh. "Ich habe mit sechs Jahren mit Moto-Cross angefangen, erst hier im Wald, später auf einer Rennstrecke in Holland", erzählt der 17-Jährige von seinen ersten Erfahrungen. Gut zwei Jahre später folgte der Wechsel aufs Quad. Mit zehn Jahren hätte er dort eine schnellere Klasse umsteigen müssen. "Das fand mein Vater zu gefährlich. Deshalb bin ich auf Kart umgestiegen", erklärt der Gymnasiast. Das war im Jahr 2007.

Schermbeck: Auf gutem Weg zum Rennsport-Profi
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

In der Bambini-Klasse feierte er schnell erste Erfolge. Bereits 2008 konnte er mit den ADAC Kart Masters seine erste gesamtdeutsche Meisterschaft gewinnen. In Kerpen lernte er damals sogar sein Vorbild Michael Schumacher kennen, mit dessen Sohn Mick er zusammen fuhr. 2010, mit 13 Jahren, folgte dann der Umstieg in die Juniorklasse. Trainiert wurde an Wochenenden. "Für die Rennen wurde ich dann von der Schule beurlaubt, da das Training bereits freitags stattfand. Wir sind dann donnerstags nach der Schule mit dem Wohnmobil los. Auf dem Weg habe ich meine Hausaufgaben gemacht." Sein Vater begleitete ihn. "Er war mein Schrauber und hat sich alles selbst beigebracht." 2012 in der Seniorklasse qualifizierte er sich für die Kart-WM in Portugal. "Da hatte ich starke Motorenprobleme", erinnert er sich nur ungerne an das für ihn enttäuschende Abschneiden.

Ebenfalls im Jahr 2012 folgte der Umstieg aufs Auto — mit 15 Jahren. Im 3er BMW sammelte er erste Erfahrungen im Automobilslalom. Voraussetzung war eine Automobilsportlizenz, die er in einem Lehrgang erworben hat. "Beim Slalom bewegt man das Auto am Limit, man muss den Wagen bei hohen Geschwindigkeiten rumreißen." Drei Siege in Clubrennen verzeichnete er bereits im ersten Jahr. "Es war eine gute Übung, mit 16 darf man noch nicht alles fahren." Im vergangenen Jahr ging es dann auf die Rennstrecke. Und hier gewann er mit seinem Teamkollegen Niklas Mackschin im eigenen Wagen den ADAC-Chevrolet-Cup mit großem Vorsprung.

Da Moritz Ende dieses Jahres 18 wird, darf er nun alles fahren — und hat es geschafft, beim Scirocco-R-Cup, der im Rahmen der DTM ausgetragen und auch im Fernsehen übertragen wird, an den Start gehen zu dürfen. Gegen 150 Bewerber hat er sich durchgesetzt und einen der begehrten 20 Startplätze ergattert. "Ich hatte in dem Wagen unheimlich Spaß", erinnert er sich an das Auswahlverfahren. Anfang Dezember kam dann die Zusage, quasi als verfrühtes Weihnachtsgeschenk.

"Die Rennen werden in 180 Länder übertragen, da kann man gesehen und entdeckt werden" freut sich der Nachwuchsrennfahrer. Denn Motorsport ist teuer, die Saison wird 70 000 Euro kosten. Deshalb ist er gemeinsam mit seinem Vater auf der Suche nach Sponsoren (Interessenten wenden sich an TemaMarine@t-online.de), die ihren Namen auf seinem Anzug oder dem Wagen lesen wollen. Los geht die Saison am 2. Mai auf dem Hockenheimring. Dort ist er noch nie gefahren. "Ich übe zu Hause im Simulator", erklärt er. Zudem muss er sich körperlich fit halten. "Man braucht nämlich viel Kondition", sagt der schnelle Nachwuchsfahrer.

Bis es für ihn auf der Rennstrecke ernst wird, steht aber eine etwas andere Herausforderung an: Moritz macht gerade seinen Führerschein. "Man muss sich schon etwas umstellen, da ich ja nur Vollgas gewohnt bin", erklärt der 17-Jährige, der in seiner Fahrerkarriere noch nie etwas mit Verkehrsregeln und Gegenverkehr zu tun hatte.

2015 steht das Abitur am Pertinum in Dorsten an. "Mein Berufswunsch ist aber ganz klar Berufsrennfahrer." Ein weiterer Schritt dahin wäre der Porsche-Cup. Nun gilt aber seine ganze Aufmerksamkeit erst einmal der Saison im Scirocco-R-Cup.

(RP)
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