Kreis Wesel Attac kritisiert Preiserhöhung fürs VRR-Sozialticket

Kreis Wesel · Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat für 2018 eine Erhöhung der Ticket-Preise um durchschnittlich 1,9 Prozent angekündigt. Bereits drei Monate vorher, ab dem 1. Oktober, soll der Satz für das sogenannte Sozialticket im VRR um 6,3 Prozent auf 37,80 Euro steigen. Der Fahrschein war am 1. Dezember 2011 auch in den Kreisen Wesel und Kleve eingeführt worden und kostete damals 29,90 Euro. Das macht, so hat es das globalisierungskritische Netzwerk Attac Niederrhein ausgerechnet, eine Preissteigerung um 26,4 Prozent innerhalb von knapp sechs Jahren. Schon damals war die Höhe des Einführungspreises von der Initiative "Sozialticket Niederrhein Jetzt" als zu hoch eingeschätzt worden.

Betroffen sind laut Attac im Kreis Wesel mehr als 53.000 Menschen die von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder ähnlichen Transferleistungen leben müssen und somit berechtigt sind, ein Sozialticket zu kaufen. Nach neuesten Erhebungen machen bisher nur 5,6 Prozent davon Gebrauch. Ein Grund sei, so Attac, dass das Ticket für viele unbezahlbar sei. Im neuen Alg II-Regelsatz seien nur 25,77 Euro im Monat für Verkehr vorgesehen. "Wir halten die Preiserhöhung für asozial und völlig inakzeptabel", teilte Klaus Kubernus-Perscheid von Attac mit. Die Initiative fordere den VRR-Verwaltungsrat auf, die geplante Preiserhöhung zurückzunehmen.

(RP)
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