Wesel Asyl - Wesel sucht Quartiere

Wesel · Immer mehr Asylbewerber kommen nach Nordrhein-Westfalen. Noch ist die Lage in den Kommunen recht entspannt. Aber Wesel, Hamminkeln und Schermbeck richten sich auf Zuweisungen vom Land ein.

 Im Übergangswohnheim an der Fluthgrafstraße in Wesel wird es eng. Mehr Flüchtlinge werden erwartet.

Im Übergangswohnheim an der Fluthgrafstraße in Wesel wird es eng. Mehr Flüchtlinge werden erwartet.

wesel/hamminkeln/schermbeck Die Zahl der Asylbewerber ist auch in Wesel schon deutlich angestiegen. Zurzeit leben 65 Asylbewerber in städtischen Unterkünften. Tendenz steigend. Dazu kommen noch 60 Personen, deren Asylantrag abgelehnt worden ist, ihr Aufenthalt aber aus persönlichen Gründen geduldet wird. Im Wesentlichen handelt es sich bei den Asylbewerbern um Flüchtlinge aus Serbien und Mazedonien (etwa 40 Personen). Vorrangig sind es Roma. Der Zustrom von Menschen aus Syrien oder dem Irak hält sich bislang in Grenzen. "Das sind Einzelfälle", sagte Ordnungsdezernent Klaus Schütz. Das Übergangswohnheim an der Fluthgrafstraße laufe allerdings langsam voll. Übrigens ist das Gebäude gerade Baustelle. Auf zwei Etagen werden Küchen und Sanitäräume erneuert, so Detlef Heinz, Leiter des Fachbereichs Soziales. Die Stadt Wesel hat schon vor einiger Zeit damit begonnen, Ausweichquartiere auf dem privaten Wohnungsmarkt zu suchen. Mit der Zuweisung von weiteren Asylbewerbern sei zu rechnen, sagte Schütz.

Im Hamminkelner Rathaus ist man weiter gelassen, beobachtet dennoch wachsam die Entwicklung. "Wenn mehr Asylbewerber verteilt werden müssen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir auch in die Pflicht genommen werden", sagte Verwaltungsvorstand Jürgen Palberg. Momentan aber sei die Lage stabil. Es komme pro Monat im Schnitt eine Person, die in den drei Unterkünften in Mehrhoog (Hooge Heide), Ringenberg (Belenhorst) oder Lankern (Alte Schule) untergebracht werde. Dort wohnen derzeit 90 Asylbewerber. Kurzfristig könnten zehn weitere Menschen Unterkunft finden. Sollten die Zuweisungen deutlich nach oben gehen, müsste vornehmlich die Alte Schule in Lankern aufgemöbelt werden. Bis zu 60 zusätzliche Plätze könnten so geschaffen werden.

Auch in Schermbeck ist die Situation noch entspannt. Derzeit sind 34 Asylbewerber – eine bunt gemischte Truppe, wie Ordnungsamtsleiter Gerd Abelt sagt – in den Heimen untergebracht. Platz besteht jedoch für mehr als 120 Personen. Und wiederum auch nicht. Denn: Die Unterkunft an der Alten Poststraße wird derzeit saniert. "Somit stehen uns dort nur knapp die Hälfte der Plätze zur Verfügung", sagt Abelt. Das Urteil das Bundesverfassungsgericht wirkt sich zudem negativ auf den Haushalt auf. So müssen im aktuellen Etat 24 000 Euro mehr eingestellt werden.

(RP/jul)
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