Wesel Assauer-Tochter signiert ihr Demenz-Buch

Wesel · Bettina Michel ("Papa, ich bin für dich da") liest am 23. Januar im Kulturspielhaus Scala.

 Bettina Michel (Mitte) signiert ihr Buch in der Mayerschen Buchhandlung - links Karin Nienhaus, hinten Sabine Söldner und Frank Schüring.

Bettina Michel (Mitte) signiert ihr Buch in der Mayerschen Buchhandlung - links Karin Nienhaus, hinten Sabine Söldner und Frank Schüring.

Foto: Ekkehart Malz

Raus aus der Tabuzone und hinein ins wahre Leben. Mit ihrem Buch über ihren Vater Rudi Assauer möchte Bettina Michel zur Enttabuisierung des Themas Demenz beitragen. Der Ex-Schalke-Manager ist an Alzheimer erkrankt und seit 2012 ein Pflegefall. In Herten bewohnen Vater und Tochter ein Reihenhaus. Über ihre Erfahrungen hat Bettina Michel mit Eva Mohr ein Buch mit dem Titel "Papa, ich bin für dich da" geschrieben, in dem sie Angehörigen Tipps zum Umgang mit Demenzkranken gibt. In der Mayerschen Buchhandlung war sie Samstag zu Gast, um ihr Buch zu signieren und die Werbetrommel für ihre Veranstaltung am Freitag, 23. Januar, ab 19.30 Uhr im Scala Kulturspielhaus zu rühren. Dann nämlich wird Assauers Tochter aus ihrem Buch vorlesen. Im Anschluss findet eine Diskussion zum Thema Demenz und Gesellschaft statt. Der Vorverkauf hat begonnen.

Bei ihrem Auftritt in der Buchhandlung zeigte sich Bettina Michel gut aufgelegt. "Ich komme direkt von zu Hause. In Wesel war ich ja schon öfter, eine schöne Stadt", sagte Michel. Sie könne sich noch gut an ihren ersten Besuch erinnern. "Vor 25 Jahren war ich bei einer Oldie-Night in der Niederrheinhalle", erzählte die 49-Jährige. Mit dem Weseler Schalke-Fanclub und deren Vorsitzenden Uschi Dagott besteht eine langjährige Freundschaft. Erst im Juni hatte Rudi Assauer die Fans zu ihrem 30-jährigen Bestehen besucht. Auch Frank Schüring vom Schalke-Fanclub freute sich über Michels Zusage, zur Buchvorstellung nach Wesel zu kommen. Begleitet wurde sie von Assauers Sekretärin Sabine Söldner. Diese und die kommende Veranstaltung erst möglich gemacht hat Karin Nienhaus vom Scala-Kulturspielhaus. Besuchern der Lesung rät Nienhaus, das Buch zum besseren Verständnis schon vor der Veranstaltung zu lesen. Bemerkenswert am Umgang Michels mit ihrem Vater ist, dass sie ihn trotz seiner Erkrankung weiterhin am öffentlichen Leben teilhaben lässt. Das hat ihr vereinzelt auch Kritik eingebracht. So wurde ihr vorgeworfen, sie führe ihren Vater vor, was sie verneint. In ihrem Buch plädiert Bettina Michel für Gelassenheit und Geduld mit den Erkrankten. Sie spart aber auch die Ängste und Probleme nicht aus, mit denen alle Angehörige von Demenzkranken zu kämpfen haben.

Karten für die Lesung im Scala-Kulturspielhaus an der Wilhelmstraße gibt es für zehn Euro im Vorverkauf beim Weseler Verkehrsverein (Großer Markt), bei der Mayerschen (Hohe Straße), bei Winkelmann (Wilhelmstraße) in Mos Kiosk (Grünstraße) und bei Pinu'u (Kreuzstraße); Abendkasse zwölf Euro.

(krsa)
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