Wesel Asbest: Rathaus unter Folie

Wesel · Heiße Phase bei der Fassaden-Sanierung: Volkshochschule und Centrum bald wieder betriebsbereit. Meldestelle und Standesamt ziehen vorübergehend um. Ratssaal kommt erst Ende 2011 an die Reihe.

Die seit Januar laufenden Arbeiten an der Rathausfassade sind nun an der Schokoladenseite angekommen. Vom Kornmarkt aus gesehen, präsentiert sich der Komplex mit Centrum gut eingepackt. Unter der Folie wird unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen Asbest entsorgt. Der teure Überraschungsfund (siehe Info) löste eine generalstabsmäßige Planung für Umzüge der Mitarbeiter aus. So sind zum Beispiel 24 im RWE-Bau an der Reeser Landstraße untergebracht. Besucher merkten bislang wenig von den Arbeiten. So waren zuletzt allein in der Stadtbücherei die Räume eng geworden. Bald aber wirkt sich das Großprojekt stärker auf den Publikumsverkehr aus.

Die Meldestelle wird Ende August / Anfang September ihren angestammten Platz nahe dem Foyer im Erdgeschoss verlassen und in den ersten Stock verlegt: ins Zimmer 115, bekannt als Sitzungszimmer und Wahlbüro. Wie Anne Gerlach (Gebäudeservice) und Bauleiter Dieter Hitschfel im RP-Gespräch erklärten, zieht auch das Standesamt im September um. Von der zweiten in die dritte Etage in die Zimmer 311 bis 314 a. Der Trausaal bleibt in Zimmer 114.

Verwaltungsspitze zieht um

Die anstehenden Umzüge machen vor Verwaltungsspitzen nicht halt. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Kämmerin Gabriele Klug sowie die Ratsfraktionen sind ebenfalls davon betroffen, dass in Kürze der Nord-Süd-Trakt an die Reihe kommt. Bis Mai soll er saniert sein. Anschließen werden sich Arbeiten an der Ostfassade und abschließend bis Ende 2011 am Ratssaal.

Unterdessen liegt die Sanierung der Westfassade am Klever-Tor-Platz laut Gerlach "in den letzten Zügen". Estrich, Elektro, Teppich, Anstrich, listet sie als aktuelle Arbeiten auf. Ab dem 23. August sollen die Mitarbeiter in ihre Büros zurückkehren können sowie Kollegen aus dem Nord-Süd-Flügel Unterschlupf finden.

Ebenfalls weit gediehen sind die Arbeiten am Centrum mit der Volkshochschule. An der Ritterstraße ist die Fassade schon asbestfrei, sagte Anne Gerlach. Dass Ziel, keine VHS-Kurse ausfallen zu lassen, sieht sie klar in Reichweite. Mitte September soll der Unterrichtsbetrieb wieder möglich sein.

Hermetisch eingehaust

"Dazu gab es keine Alternative", untermauerte Gerlach die zwingende Notwendigkeit der Asbest-Sanierung. Für die sichere Entsorgung des gefährlichen Stoffs ist jeder Abschnitt eingehaust. Arbeiter tragen Schutzanzüge. Das Material wird für den Abtransport eingeschweißt. Damit Asbest auch dann nicht in die Umwelt gerät, wenn Verkleidungsfolie reißt, wird Unterdruck erzeugt. Ein eigens engagierter Experte überwacht die Arbeiten. Unter Aufsicht der Bezirksregierung steht die Baustelle ohnehin.

(RP)
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