Gemessen an der Stundenzahl im Jahr 2020 Im Kreis Wesel arbeiten die Bürger am kürzesten

Kreis Wesel · Wegen der Corona-Pandemie sank die durchschnittliche Jahresarbeitsleistung in ganz NRW. Am niedrigsten aber ist sie im Kreis Wesel, dicht gefolgt von Oberhausen.

 Vor allem im Gast- und Hotelgewerbe sank 2020 die Jahresarbeitsleistung (Symbolbild).

Vor allem im Gast- und Hotelgewerbe sank 2020 die Jahresarbeitsleistung (Symbolbild).

Foto: dpa/Jan Woitas

Nirgendwo in Nordrhein-Westfalen arbeiten die Menschen weniger als in den Städten und Gemeinden im Kreis Wesel – jedenfalls gemessen an der Stundenzahl. Wie das statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte, lag im Jahr 2020 die durchschnittliche Pro-Kopf-Arbeitsleistung bei 1259 Stunden. Das ist der niedrigste Wert in ganz NRW und entspricht bei 52 Wochen im Jahr durchschnittlich etwa 24,2 Stunden Arbeitsleistung pro Woche. Knapp vor dem Kreis Wesel liegt noch Oberhausen mit 1264 Arbeitsstunden pro Jahr pro Erwerbstätigem. Spitzenreiter in der Rangliste war Düsseldorf mit einer durchschnittlichen Jahresarbeitsleistung von 1353 Stunden, gefolgt von den Kreisen Gütersloh (1331), Mettmann (1329) sowie Köln (1324) und Leverkusen (1321).

Die durchschnittliche Arbeitsleistung ist 2020 allerdings insgesamt in NRW gesunken. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben zu einem leichten Rückgang geführt. So arbeiteten die Erwerbstätigen in dem Jahr im Schnitt 1305 Stunden, im Vergleich zu 2019 waren das 3,5 Prozent weniger Arbeitsstunden. Zudem fiel der Rückgang im Vergleich zum Bundestrend geringer aus – dort ging die Arbeitsleistung um 4,1 Prozent von durchschnittlich 1382 auf 1324 Stunden zurück.

Die Ergebnisse basieren auf vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder”. Das Standard-Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen (Voll- und Teilzeit), die als Arbeitnehmer oder als Selbstständige oder als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb ausgerichtete Tätigkeit ausüben.

Am stärksten sank die Jahresarbeitsleistung 2020 in NRW dem statistischen Landesamt zur Folge im Wirtschaftszweig „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“. Hier ergab sich ein Rückgang von 4,9 Prozent (minus 66 Stunden) – die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen zeigen sich in diesem Zweig am deutlichsten. Ähnlich stark betroffen war der Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“, hier sank die Pro-Kopf-Arbeitsleistung um 4,2 Prozent (56 Stunden).

(epd/her)
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