Wesel Arbeitsgericht begrüßt neuen Direktor offiziell
Wesel · Infolge der Wirtschaftskrise und den damit steigenden Arbeitslosenzahlen erwartet Jürgen vom Stein, der Präsident des Landesarbeitsgerichtes in Düsseldorf, einen Anstieg der Klagen bei den Arbeitsgerichten. Nur mit zusätzlichem Personal, so erklärte vom Stein Dienstag bei der offiziellen Amtseinführung des neuen Weseler Arbeitsgerichts-Direktors Carsten Höwelmeyer, sei die Mehrarbeit zu bewältigen.
Bereits im Herbst soll Höwelmeyer (49), seit 2. Juni im Amt, eine neue Richterin im Kollegium (derzeit 4,5 Stellen) begrüßen können. Allein in Wesel werden bis Ende des Jahres 4600 Verfahren (plus 25 Prozent) erwartet.
Im Rahmen der Feierlichkeiten im Sitzungssaal des Arbeitsgerichts an der Ritterstraße bedankte sich vom Stein herzlich bei Höwelmeyers Vorgänger Albrecht Kleinschmidt (65). Der als junger Mann weit gereiste Jurist kam vor 30 Jahren ans Weseler Amtsgericht, dem er fast 21 Jahre vorstand. Zum 1. Juni ist er in den Ruhestand getreten (RP berichtete ausführlich). Vom Stein beschrieb Kleinschmidt als einen "freundlichen, fürsorglichen, aber auch kritischen Vorgesetzten." Legendär sei dessen morgendlicher Gruß "immer fröhlich und vergnügt". Kleinschmidt habe seinen Beruf geliebt und das Gericht auch durch stürmische Zeiten geführt.
Mit Höwelmeyer hat die Behörde, die für Arbeitsrechtsverfahren in den Kreisen Wesel und Kleve zuständig ist, einen qualifizierten und menschlich angenehmen Chef bekommen. "Das Arbeitsgericht Essen hat ihn nur schweren Herzens gehen lassen", wusste vom Stein. "Es hieß dort: ,Der Gentlemen geht jetzt nach Wesel'".
Höwelmeyer und Kleinschmidt sind übrigens freundschaftlich miteinander verbunden. Sie kennen sich seit Mitte der 90er Jahre. Damals war Höwelmeyer 15 Monate in Wesel tätig. "Das gute Klima und die fleißigen Mitarbeiter haben mich damals sehr beeindruckt. Ich habe diese Zeit nie vergessen."
