Wesel Appell an Hundehalter: "Bitte eintüten !"

Wesel · Der Hund wird bester Freund des Menschen bezeichnet. Bei Welpen wie den neun Wochen alten Eurasiern kommen einem zwangsläufig Adjektive wie "süß" und "niedlich" über die Lippen. Alles andere als niedlich, vielmehr ein Aufreger, der viele Hundehalter in ein weniger schönes Licht rückt, ist Hundekot auf Straßen, Gehwegen und Grünflächen. Obwohl viele Hundeliebhaber sich bei der Beseitigung der Hinterlassenschaften vorbildlich verhalten, wird das Problem mit den Haufen immer größer. Hier soll mit einer neuen Aktion Abhilfe geschaffen werden. Stadt und der Betrieb ASG stellten sie gestern vor. Motto: "Weg mit dem Dreck".

Von jetzt an werden an 24 Standorten in Wesel kostenlose Hundekot-Tüten ausgegeben, um Hundebesitzern die ordnungsgemäße Entsorgung zu erleichtern. "Dazu gibt es Info-Flyer", erklärt Sabrina Leschinger von ASG. Die Initiative kam von Peter Tebbe und Wilhelm Bußmann (beide SPD). "Wir haben im April vorigen Jahres den Antrag gestellt, gezielt gegen das Problem vorzugehen", sagt Peter Tebbe. Die geforderten Behälter mit Tüten und Entsorgungsmöglichkeit wurden aus Kostengründen, zumindest vorerst, nicht angeschafft.

Wie bei den gelben Säcken

Die Aktion startet nun mit festen Ausgabeorten zum Beispiel beim Rewe-Markt in der Feldmark. "Es funktioniert so, wie man das auch von den gelben Säcken kennt, jetzt kommt halt noch eine Tüte mehr dazu", erklärt Sabrina Leschinger. "Wir merken hier einen deutlichen Anstieg im Verkauf von Hundefutter, der von Babynahrung geht dabei eher zurück", sagt Chef Gerhard Aufischer. "4320 Hunde sind beim Steueramt in Wesel angemeldet" erklärt Gerd Füting (Ordnungsamt), wobei die Dunkelziffer wohl weit höher liegt. Jeder Hundebesitzer kann sich jetzt kostenlos die neuen Hundekot-Tüten abholen, jeweils im 50er Pack. Nach einem halben Jahr, so die Initiatoren, soll ein erstes Fazit gezogen werden. "Wir wollen erreichen, dass auch uneinsichtige Hundebesitzer pflichtbewusst werden, denn sie werfen auch ein schlechtes Licht auf die vorbildlichen Halter", sagt Gerd Füting. Im Amt gehen pro Woche zwei Beschwerden ein. "Dreckbeseitigung ist eine Verpflichtung", stellt er klar. Es droht ein Verwarngeld von 30 Euro, im Wiederholungsfall mehr. Verhängt wird die Strafe allerdings selten, die Beweisführung ist schwierig. Denn die Hundebesitzer müssen quasi auf frischer Tat ertappt werden.

"Wir wollen außerdem das Missverständnis ausräumen, dass die Hundesteuer zur Beseitigung des Drecks genommen wird", erklärt Sabrina Leschinger.

(RP)
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