Ansichtskarten gefunden Blick auf das alte Schermbeck

Schermbeck · In der Sakristei von St. Ludgerus sind alte Ansichtskarten von Schermbeck entdeckt worden, die in Vergessenheit geraten waren. Sie zeugen von den baulichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte.

 Einen ganzen Stapel dieser Ansichtskarte aus den 1970er Jahren fand das Küsterteam im Rahmen einer Aufräumaktion in der Sakristei von St. Ludgerus.

Einen ganzen Stapel dieser Ansichtskarte aus den 1970er Jahren fand das Küsterteam im Rahmen einer Aufräumaktion in der Sakristei von St. Ludgerus.

Foto: Helmut Scheffler

Ab und zu lohnt es sich, mal ganz tief in einen Schrank hineinzuschauen, weil man dann vielleicht überraschende Entdeckungen machen kann. So ging es auch dem Küsterteam der Ludgerusgemeinde, zu dem Karl Schulte und Gisela Buers ebenso gehören wie Werner Zeh, Bernd Platzköster, Ursula Olbing, Klaus-Peter Büchler und Margret Warich.

Im Rahmen einer großen Aufräumaktion entdeckten sie in einem der Schränke in der Sakristei einen Stapel Ansichtskarten, die in Vergessenheit geraten waren. Die Karten zeigen das Foto der Ludgeruskirche, wie man sie sieht, wenn man vom Rathaus über die Mittelstraße in Richtung Altschermbeck fährt. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt, kann aber zeitlich ungefähr ausgemacht werden.

Da die Ansichtskarte auf der Rückseite die vierstellige Postleitzahl 4235 zeigt, muss sie vor dem 1. März 1993 entstanden sein, weil damals die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt wurden. Noch weiter zeitlich zurück gelangt man beim Blick auf die asphaltierte Mittelstraße. Am Straßenrand fehlen noch die heute vorhandenen Bäume.

Im November 1988 wurden entlang der Mittelstraße 75 Kugelbäume und ein Amberbaum (vor Verwaayen) angepflanzt, um das triste Grau der Mittelstraße aufzulockern. Der Straßenasphalt wurde im Rahmen der Neugestaltung der Mittelstraße durch die noch heute sichtbaren Ziegel-Pflastersteine ersetzt. Am 12. Juni 1989 wurde die umgestaltete Mittelstraße wieder für den Verkehr freigegeben.

Ein Blick auf die linke Bildhälfte verhilft zu einem weiteren Sprung in die Vergangenheit. Noch fehlt das Gebäude der Verbands-Sparkasse (heute Niederrheinische Sparkasse Rhein Lippe), sodass man links das ehemalige Edeka-Geschäft erkennen kann, das damals von Familie Hörning geführt wurde. Die Sparkasse wurde Ende der 70er-Jahre auf dem ehemaligen Gartengrundstück als Teil eines großen Geschäfts- und Wohngebäudes gebaut und am 12. Dezember 1980 in der Mittelstraße 61 eingeweiht.

Die Ansichtskarte ist also mindestens 40 Jahre alt und zeigt das Aussehen an der Nahtstelle zwischen Altschermbeck und Schermbeck. An die bis zum 1. Januar 1975 selbstständigen Gemeinden Schermbeck und Altschermbeck, die zu zwei verschiedenen Ämtern, Kreisen und Regierungsbezirken gehörten, erinnerte damals noch das Café Schnitzler, das bis zur kommunalen Neuordnung noch den Namen „Zur Grenze“ trug.

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