Wesel An der Windmühle nagt der Zahn der Zeit

Wesel · Auch eine mögliche A 3-Auffahrt in Brünen und die Begegnungsstätte Mehrhoog waren Thema im Bauausschuss.

 Die Turmwindmühle in Dingden ist nicht so prächtig erhalten, wie sie wirkt, wenn man die Nordbrocker Straße entlang fährt.

Die Turmwindmühle in Dingden ist nicht so prächtig erhalten, wie sie wirkt, wenn man die Nordbrocker Straße entlang fährt.

Foto: Fröhlich

Sanierung der Turmwindmühle

Die USD hat beantragt, das Mauerwerk der Turmwindmühle in Dingden zu sanieren. Es sei ausgespült und müsse verfugt werden. Bereits in der Vergangenheit sei dies Thema gewesen, man habe mit Hilfe der Feuerwehr Birkensprösslinge aus den Mauern geholt, so Fraktionsvorsitzender Helmut Wisniewski im Bauausschuss. 75.000 Euro verlangte nun die USD für Sanierungsarbeiten in 2018. Kämmerer Robert Graaf brachte Zuschussmöglichkeiten aus dem Fördertopf für Denkmäler ins Spiel. Dies wird jetzt für die Turmwindmühle geprüft. Die USD verzichtete vorerst auf die Ausgabe, man will erst sehen, ob Förderung möglich ist. 2019 soll die Sanierung spätestens stattfinden.

Begegnungsstätte Mehrhoog

Die wiederholten wetterbedingten Verzögerungen beim Bau der Begegnungsstätte können die Vorfreude nicht mindern. Michael Möllenbeck (SPD) sprach von reger Nachfrage von örtlichen Vereinen, die die neue Stätte zügig nutzen wollen. Bekanntlich fehlt im Dorf ein Saal für Vereinsaktivitäten. "Die Neuerung wird erfolgreich, wir sollten uns darauf freuen", betonte Möllenbeck. Dennoch bleibt die Frage nach der Fertigstellung. "Die Vereine wollen die Eröffnungsfeierlichkeiten vorbereiten. Dazu brauchen sie einen Termin", sagte Jürgen Kraayvanger (CDU). Laut Verwaltung wird im April alles fertig sein - sofern das Wetter mitspielt. Einen Überblick über den Stand der Dinge gab Architekt Stegemann. Bilder vom Innenausbau zeigten, wie weit die Arbeiten gediehen sind. Außen müssen noch Oberputz, Anstrich und Dacharbeiten folgen. Dazu muss die Witterung passen.

A 3-Auffahrt Brünen

Sang- und klanglos, weil nicht vernünftig begründet, ging der Antrag der CDU unter, 12.500 Euro für eine Modellrechnung zur Ermittlung der Verkehrsströme von Wesel B 58 / B 70 bis zu einer möglichen Autobahnauffahrt Brünen bereitzustellen. Die wird von Wesel im Zusammenhang mit dem Bau der Südumgehung gefordert. Die Weseler CDU wollte besagte Rechnung zusammen mit der Hamminkelner CDU umsetzen. Die Sache der Nachbarstadt zu betreiben gefiel dem Ausschuss nicht. Bürgermeister Bernd Romanski machte klar: "Wesel will die Feldmark und Lackhausen entlasten, eine Auffahrt bei uns macht nur Sinn mit einer Brüner Umgehung. Für die reichen die Verkehrszahlen aber nicht aus." Zudem fürchtet man mehr Verkehr in Brünen.

Wirtschaftswegekonzept

Der Stand des Wirtschaftswegekonzepts mit seinen verschiedenen Prioritätsstufen und Millionenkosten wurde vorgestellt. Basis sind Daten, die das gesamte Hamminkelner Wegesystem in Unterhaltungsstufen einteilen. Daraus lassen sich Notwendigkeiten zur Sanierung ableiten. Was die Datenaufbereitung betrifft, ist die Stadt gewappnet. Vor dem politisch von der FDP geforderten zügigen Einstieg in die Umsetzungsphase warnte Bürgermeister Bernd Romanski dennoch. Denn im benachbarten Gescher ist man weit mit den Plänen, einen Unterhaltungsverband für die Wirtschaftswege zu installieren. Dies wäre ein Novum in NRW, nun vorzupreschen wäre nicht "vernünftig". Hamminkeln will lieber den komplizierten Prozess für besagten Verband abwarten, um dann folgen zu können. Die Politik stellt 25.000 Euro bereit, um sich Rechtsberatung zur einer Verbandsgründung einzuholen. Der Ausbau des Wirtschaftsweges Am Bokern in Dingden wurde zurückgestellt, bis der Ablauf klar ist.

Kita-Neubau in Ringenberg

Der Neubau des Kindergartens Ringenberg steht weiter in den Sternen. Der Ansatz, Investor statt Stadt bauen zu lassen, hat sich nach der Absage von zwei Interessenten als nicht tragfähig erwiesen. Dann gab es Pläne, die Stadt doch selbst bauen zu lassen. Nun hat laut Kämmerer Robert Graaf ein dritter Investor angeklopft, der aber einen höheren Preis als die vorgesehenen 1,3 Millionen verlangt. Die Gespräche seien positiv, hießt es. Nur wolle man die abgesprungenen Investoren nicht benachteiligen, weil die die neue preisliche Entwicklung nicht kennen würden. Fakt ist jedenfalls, dass die Summe von 1,3 Millionen nicht im Etat 2018 verfügbar ist, so dass in diesem Jahr kein Neubau in Sicht ist. Helmut Wisniewski (USD) sagte, man müsse klären, ob es am besten sei, das Projekt zeitlich zu strecken. Den Vorschlag von Johannes Flaswinkel (Grüne), die Kita in der alten Grundschule unterzubringen, fand die Verwaltung nicht gut. Der Kita-Trägerverein halte das Gebäude für nicht tauglich.

Thomas Hesse

(RP)
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