Wesel Am Lilienveen gärt es weiter

Wesel · Fusternberger stemmen sich gegen Großkomplex mit 32 Wohneinheiten. Bürgermeisterin UIrike Westkamp sichert bei Ortstermin genaue Prüfung zu und lädt Anwohner zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses ein.

Die Interessengemeinschaft Am Lilienveen lässt in ihrem Protest gegen einen geplanten Großkomplex mit 32 Sozialwohnungen nicht locker. Im Vorfeld der Sitzung des Weseler Stadtentwicklungsausschusses hatte die IG bereits einen Gesprächstermin Rathaus. Gestern kam Bürgermeisterin Ulrike Westkamp mit Fachbereichsleiter Michael Klessa zum Ortstermin auf den Fusternberg. Dort dokumentierten gut 30 Mitstreiter des IG-Sprechers Erwin Pottgießer ganz sachlich, dass ihnen das Vorhaben auf dem Gelände der Ex-Gaststätte Lilienveen nicht schmeckt.

So macht man Fusternberg kaputt

„Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung. Nur angepasst muss sie sein“, sagte Pottgießer. Im Zusammenspiel mit der Südumgehung, die später nur in Steinwurfnähe liege, werde der Ortsteil zerstört. „So macht man den Fusternberg kaputt“, sagte Pottgießer, bat Verwaltung und Politik um Hilfe.

Auch die Fraktionen, vornehmlich Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses, waren an Ort und Stelle vertreten. Sie werden in der Sitzung besagten Ausschusses am Mittwoch, 5. März, ab 16.30 Uhr Besuch von den Fusternbergern bekommen. Westkamp animierte ausdrücklich dazu. Denn Bauherr und Architekt sind geladen, um das Vorhaben zu erläutern. Ausschussvorsitzender Manfred Sevenheck (CDU) sagte, dass Erwin Pottgießer für die IG sicher eine Stellungnahme abgeben könne. Ob und wie das Vorhaben gestoppt beziehungsweise verändert werden kann, lässt sich derzeit nicht sagen. Westkamp erklärte, auch sie sei von der Größe des Projektes überrascht worden. Der Bauantrag werde jedenfalls genau geprüft. Dazu habe die Stadt eigentlich nur bis Anfang März Zeit, doch werde die Verwaltung wohl die Möglichkeit des einmaligen Aufschubs nutzen.

Westkamp machte darauf aufmerksam, dass die Planer nicht bereit gewesen seien, ihr Vorhaben dem Gestaltungsbeirat zur Begutachtung vorzulegen. Der Nachteil im Fall Lilienveen sei eben, dass es einen Bebauungsplan gebe, nicht aber eine Gestaltungssatzung. „Aber wir stehen erst am Anfang der Prüfung“, sagte Westkamp.

Dabei dürften auch Verkehrsprobleme eine Rolle spielen. Heinz Gilhaus (CDU) hat ein Gutachten gefordert. Die FDP fragt nach Schadensersatzansprüchen des Investors oder Grundstücksverkäufers.

(RP)
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