Ausbildungsinitiative 2013 Altenpflege: Lehre mit Job-Garantie

Wesel · In einer älter werdenden Gesellschaft erleben ambulante Pflegedienste einen regelrechten Boom. Wer also derzeit eine Lehre in der Altenpflege absolviert, dem steht hinterher der Arbeitsmarkt offen.

 Diana Geven ( 2.v.l.) und Heike Friederici (2.v.r.) machen ihre Lehre beim ambulanten Dienst "Pflege Zuhause" von Uwe Wagner und im CJD-Altenpflege-Fachseminar, das von Heidrun Röttger geleitet wird.

Diana Geven ( 2.v.l.) und Heike Friederici (2.v.r.) machen ihre Lehre beim ambulanten Dienst "Pflege Zuhause" von Uwe Wagner und im CJD-Altenpflege-Fachseminar, das von Heidrun Röttger geleitet wird.

Foto: Martin Büttner

Heike Friederici hat Design studiert, war einige Jahre als Mediagestalterin angestellt und zuletzt auf 400-Euro-Basis als Pilates-Trainerin tätig. Nun, nachdem ihre Kinder flügge sind, hat sich die 49-Jährige für einen beruflichen Neuanfang entschieden. Seit dem 1. April absolviert sie eine dreijährige Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin beim ambulanten Dienst "Pflege Zuhause" von Uwe Wagner in Voerde-Spellen. Den hat sie 2001 kennengelernt, als er ihren Schwiegervater gepflegt hat. "Nachdem ich ein zweiwöchiges Praktikum gemacht habe, stand fest, dass diese Ausbildung richtig für mich ist", sagt Heike Friederici, eine von insgesamt zwölf "Pflege Zuhause"-Azubis.

Aktuell fährt sie jeden Tag von Spellen zum CJD mitten in Wesel, wo sie im Fachseminar Altenpflege lernt, wie man mit Patienten kommuniziert, sie wäscht, lagert und wie man Puls und Blutdruck misst.

Fast 30 Jahre jünger ist Friedericis Kollegin Diana Geven. Ursprünglich wollte sie nach dem Fachabi mit einer Lehre in einem Altenheim den Grundstein für eine Karriere in der Pflegebranche legen. Doch weil das nicht funktionierte, bewarb sie sich beim CJD. "Wir schauen dann, welcher ambulante Pflegedienst sich in Wohnortnähe befindet oder wo die Chemie zwischen Bewerber und Arbeitgeber stimmen könnte", erklärt Heidrun Röttger, Fachseminarleiterin Alten- und Familienpflege.

Diana Geven machte dann bei "Pflege Zuhause" ein zweitägiges Praktikum und bekam die Lehrstelle. "Sie passt gut ins Team", sagt Uwe Wagner, " hat eine gute Kinderstube, ist engagiert und legt Wert auf sich. Das ist wichtig, denn nur der, der auf sich achtet, kann auch andere pflegen."

Alten und Kranken jede erdenkliche Hilfe geben, ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte haben — all diese Aufgaben erledigt Diana Geven engagiert und mit Herz. Auch an Wochenenden und Feiertagen, das gehört nun mal dazu. Für Wagner ist schon klar, dass er sie demnächst als examinierte Altenpflegerin einstellen wird. Stundenlohn: 14 Euro brutto. Diana Gevens Karrierechancen in Zeiten des demografischen Wandels sind bestens. "Zumal sie Fachabi hat. Schon jetzt gibt es für jeden Absolventen des Fachseminars im Durchschnitt 1,6 Jobangebote", sagt Heidrun Röttger.

Auch Heike Friederici möchte nach Abschluss ihrer Ausbildung gerne bei "Pflege Zuhause" weiterarbeiten und sich fortbilden. Beispielsweise in Kinästhetik, der Lehre der Bewegungsempfindung. Zeit dazu hat sie ja jetzt, da ihre Kinder flügge sind.

(RP/ac)
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