Gahlener Umweltaktivistin Ärger um nicht genehmigte Pflanzaktion

Gahlen · Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth und der Gahlener Heimatverein üben Kritik an der Umwelt-Aktivistin Hildegard Daldrup. Sie hatte einen Hang bepflanzt, ohne die Erlaubnis eingeholt haben.

 Während einer CDU-Veranstaltung hat Bürgermeister Mike Rexforth (2.v.r.)  Hildegard Daldrup (3.v.l.) mehrmals eindeutig aufgefordert, die Anpflanzung zu beseitigen

Während einer CDU-Veranstaltung hat Bürgermeister Mike Rexforth (2.v.r.) Hildegard Daldrup (3.v.l.) mehrmals eindeutig aufgefordert, die Anpflanzung zu beseitigen

Foto: Helmut Scheffler

Mit dem Vorgehen der Umwelt-Aktivistin Hildegard Daldrup im Umfeld des Gahlener Mühlenteiches ist der Heimatverein des Ortes nicht einverstanden. Die Gahlenerin hatte mit Kindern und Eltern den Hang zum Feuerwehrgerätehaus bepflanzt, ohne zuvor die Erlaubnis der Gemeinde als Grundstückseigentümerin eingeholt zu haben.

Bei einer CDU-Veranstaltung am Mühlenteich brachte Bürgermeister Mike Rexforth jetzt in einem Gespräch mit Daldrup sein Missfallen zum Ausdruck und forderte sie auf, die Pflanzen wieder zu entfernen. Sollte das nicht geschehen, werde der Bauhof die Arbeiten kostenpflichtig übernehmen. Rückendeckung bekam der Bürgermeister vom Heimatvereinsvorsitzenden Jürgen Höchst.

Er erläuterte das anstehende Projekt „Mühlenteichumfeld“, über das die Öffentlichkeit bereits Ende 2019 informiert worden sei. Die Gemeinde Schermbeck als Eigentümerin des Mühlenteichs und des Geländes zwischen Feuerwehr und Mühlenteich und die Schermbecker Politiker stehen vollkommen hinter diesem Projekt. Das spiegelt sich auch in der Zusage des Gemeinderates wider, der im Dezember 2019 die Schließung einer etwaigen Finanzierungslücke durch die Gemeinde beschlossen hat.

Am Wochenende hat der Vorstand des Heimatvereins seine Bedenken gegen das eigenmächtige Vorgehen Daldrups in einem offenen Brief zusammengefasst. „Der Heimatverein Gahlen e.V. (HVG) ist seit seiner Gründung bemüht, das Dorf Gahlen nebst Umfeld liebens- und lebenswerter zu gestalten. Dazu gehört, wie es auch die Satzung fordert, Landschafts- und Umweltschutz zu betreiben. Wir möchten gar nicht auf die vielen diesbezüglichen Projekte der letzten 70 Jahre eingehen“, beginnt der zweiseitige Brief, in dem ausführlich die anstehenden Umgestaltungspläne geschildert werden, die von der Bezirksregierung positiv bewertet werden.

Für die künftige Gestaltung des Abhangs zwischen Mühlenteich und Feuerwehrgerätehaus hat der Gahlener Landschaftsarchitekt Vennemann einen Entwurf erstellt, der eine positive Resonanz erfahren hat. „Auf Basis der erhaltenen Rückmeldungen der Gahlener Dorfgemeinschaft“, so der HV-Vorstand, „sind wir überdies von einer breiten Akzeptanz dieses Projektes in der Bevölkerung überzeugt.“

Das Verhalten Daldrups weist der Heimatverein eindeutig zurück. Im Brief heißt es dazu: „Das Wort Dorfgemeinschaft beschreibt unser gemeinsames Leben. Ein gemeinsames Leben, das unter Einhaltung gewisser Werte und Regeln funktioniert. In den vergangenen Monaten hat sich Frau Hildegard Daldrup an diese Regeln nicht gehalten. Gemeindemitarbeiter wurden bei der Ausübung ihrer Tätigkeit für die Gemeinschaft gestört oder gehindert, ebenso Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma.“

Sowohl der Bürgermeister als auch der Heimatverein hätten mit Frau Daldrup dennoch das Gespräch gesucht, ihr die verschiedensten Möglichkeiten der Einbringung in dieses Projekt aufgezeigt, jedoch schließlich erkennen müssen, dass die Diskussionen mit Frau Daldrup „leider fruchtlos geblieben sind und sie ihre persönlichen Ziele rücksichtslos und gegen den Wunsch weiter Teile der Dorfgemeinschaft und auch der Gemeinde Schermbeck verfolgt“.

„Wir freuen uns über jeden, der sich für den Klima- und Umweltschutz in unserer Gemeinde einbringt“, räumt der HV-Vorstand ein. Schließlich sei auch der Umweltschutz in der Satzung des Heimatvereins verankert. Im Rahmen der Planung des Projektbausteines „Mühlenteichumfeld“ sei daher berücksichtigt worden, welche Pflanzen erhaltenswert seien und welche nicht.

„Ihre widerrechtliche Gestaltung des Mühlenteichumfeldes entspricht nicht annähernd unseren Vorstellungen von einem harmonischen Dorfbild und sollte unserer Ansicht nach umgehend gestoppt und rückgebaut/abgeändert werden“, empfiehlt der HV-Vorstand.

„Wir erneuern an dieser Stelle unser Angebot an jeden Bürger und Freund Gahlens, egal welcher Altersstufe, dass sie oder er sich in unseren Arbeitsgruppen einbringen kann, auch an Frau Daldrup“, lädt der HV-Vorstand die Bevölkerung zur Mitarbeit ein und fügt hinzu: „Jede und jeder, der die Werte und Regeln anerkennt und respektiert und zur Entlastung der hoheitlichen Aufgaben der Gemeinde Schermbeck beitragen möchte unser Dorf zu verschönern, ist uns willkommen. Auch und gerade unter Berücksichtigung des Umwelt- und Landschaftsschutzes.“

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