Wesel Ärger um Kneipenlärm am frühen Morgen

Wesel · SPD-Chef Ludger Hovest klinkt sich in Beschwerden über das Lokal Paparazzi ein.

Was in Wesel geht und was nicht, das will Ludger Hovest festzurren. Dies hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende unlängst in seiner Kritik an Spielhöllen, Rotlicht-Betrieben und Megamärkte à la Kaufland klar deklamiert. Nun hat er wieder etwas Störendes ausgemacht. Ausgangspunkt sind Beschwerden über Kneipenlärm in den frühen Morgenstunden. Im Detail geht es um das Lokal Paparazzi an der Wallstraße. Hovest hat sich bereits mit einem Fragenkatalog an die Bürgermeisterin gewandt.

Der SPD-Chef will wissen, wie die Verwaltung mit Beschwerden der Bürger umgeht und ob bereits Bußgelder verhängt worden sind. Er fragt nach der persönlichen Eignung der Betreiber zum Führen einer Gaststätte, wie es zu den langen Öffnungszeiten komme und ob diese vielleicht zunächst begrenzt werden sollten. Auch das Rauchen vor dem Lokal werde laut Hovest als Belästigung empfunden.

"Die Polizei hat eine dicke Akte, und das Ordnungsamt auch", sagte Hovest gestern. Auf der Straße kämme es unter anderem zu lautstarken Auseinandersetzungen. Vor allem aber würden die letzten Gäste um sieben oder acht Uhr morgens das Lokal verlassen. Laut Hovest soll der Betreiber des Paparazzi bereits einen Anhörungsbogen samt Androhung eines Bußgelds bekommen, aber darauf nicht reagiert haben. "Offensichtlich hält man sich nicht an die Gesetze. Das nehmen wir nicht so hin", erklärte der SPD-Chef. Im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr möchte er seine Fragen beantwortet bekommen. Gegebenenfalls müsse dem Betreiber die Konzession entzogen werden. Man wolle, so Hovest weiter, nicht wieder in Situationen kommen, "wie vor 20 Jahren am Kornmarkt".

Ordnungsdezernent Klaus Schütz bestätigte auf Anfrage der Rheinischen Post gestern lediglich, dass im Rathaus Beschwerden eingegangen sind und dass diese auch bearbeitet werden.

Die in einem Untergeschoss an der Wallstraße bei Mensing etablierte Gaststätte ist seit etwa einem Jahr unter dem Namen Paparazzi in Betrieb. Der berühmte Begriff der Sperrstunde beziehungsweise Polizeistunde meint heute übrigens tatsächlich den Zeitraum von einer Stunde. In Nordrhein-Westfalen gilt die Zeit von fünf bis sechs Uhr am Morgen.

(fws)
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