Wesel Adventsmarkt trotzt dem Regen

Wesel · In Sturzbächen klatschte der Regen am Samstag auf den großen Markt nieder und ließ die Tannenzweige an den liebevoll dekorierten Holzbuden traurig hängen. Ihre gute Stimmung ließen sich die Aussteller von rund 70 Vereinen, Verbänden und karitativen Einrichtungen auf dem siebten Adventsmarkt dadurch allerdings nicht verderben.

Mit etwas Galgenhumor ließ sich das wechselhafte Wetter leichter ertragen. "Wir haben schon Schlechtwetterpreise gemacht”, sagte Pfarrerin Martina Biebersdorf am Stand der Evangelischen Kirchengemeinde. Der neue Dom-Sekt in den Varianten fruchtig und trocken entpuppte sich als Verkaufsschlager. "Vor allem die Piccolos gehen gut weg. Auch die neue CD von unserem Domkantor Ansgar Schlei wird stark nachgefragt”, berichtete Biebersdorf.

Gertrud Schwanhäuser und Christel Laskos haben noch auf keinem Weseler Adventsmarkt gefehlt. Mit ihnen wechselten sich rund zwanzig ehrenamtliche Helferinnen alle zwei Stunden am Verkaufsstand ab. "Wenn man länger steht bei diesem Wetter, bekommt man kalte Füße”, meinte die Pfarrerin.

Kuschelig warm hatte es dagegen Thomas Pelzer in seinem plüschigen Rentierkostüm. Wie er hatten sich viele seiner Vereinskameraden und -kameradinnen vom Karnevalskomitee vor‘m Clever Tor weihnachtlich in Schale geworfen.Der Grillstand der Karnevalisten wurde von rotnasigen Rentieren und dick eingemummelten Weihnachts- und Schneemännern belagert. Die Kostüme hatte Liesel Scholze genäht, die auch sonst für die Garderobe der Truppe zuständig ist.

Der Verein bot auch Selbstgebasteltes an, darunter Holzkrippen und Schneelandschaften.Kalender für Hunde.Der Clou war ein Adventskalender für Hunde mit allerlei tierischen Leckereien. "Wir wollen uns hier präsentieren und unsere Kasse aufbessern. Der Erlös ist für unsere Tanzwiesel bestimmt”, sagte Pelzer, aktives Mitglied der "Feldmarker Bauern”. Von weihnachtlichen Geschenken bis hin zu süßen und herzhaften Spezialitäten reichte das Angebot.

Zogen Regenschauer über den Platz wurde es besonders eng an den Ständen, die mit heißem Glühwein und Punsch zum Aufwärmen lockten. Am Stand des Rotary-Clubs dampfte deftiger Grünkohl in großen Töpfen und bei der Stadtmission konnten sich große und kleine Adventmarktbesucher eine frische Waffel verdienen. Drei Quizfragen waren dafür zu beantworten. "Vor allem die Kinder finden Gefallen daran, stehen zu bleiben und ihr Wissen zu testen”, sagte Marlies Kotyk.

Auf der Suche nach netten Kleinigkeiten für den Gabentisch konnte man leicht fündig werden. Bunte Deko-Figuren aus Holz, weihnachtliche Gestecke und Adventskränze, Wandbehänge, Mobiles und Karten waren an vielen Buden zu erstehen. Daneben gab es wieder eine breite Auswahl hausgemachter Liköre, Marmeladen und selbstgebackener Plätzchen.

Der Adventsmarkt blieb seinem bewährten Konzept treu und war trotz des wechselhaften Wetters eine gelungene Sache.Die Begeisterung der Besucher über den neuen metallenen Lichterbaum im Schatten des Domes hielt sich in Grenzen. "Das Licht ist so kalt und viel zu hell”, fand eine Besucherin. Die meisten vermissten einen echten Baum wie in den Vorjahren.

(RP)
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