Wesel Adoptivtochter missbraucht: Weseler geht fünf Jahre in Haft

Wesel · Ein Mann aus Wesel muss für fünf Jahre in Haft, weil er über 14 Monate hinweg seine Adoptivtochter sexuell missbraucht hat. Der Mann hatte gestanden und wurde gestern vom Duisburger Landgericht verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft gefordert.

Von Januar 2011 bis März 2012 war es zu zahlreichen sexuellen Kontakten gekommen. Tatort war das Kinderzimmer der gemeinsamen Wohnung der Familie. Auch im Keller und im Auto des Mannes gab es Übergriffe (unter anderem auf dem Gelände des THW), gestand der Weseler. Erklären könne er das nicht. Das Mädchen war zu Beginn der Taten elf Jahre alt. "Das war ein richtiges Liebesverhältnis", sagte der 40-Jährige auf Nachfrage des Richters. Das Mädchen habe sogar ohne die Mutter mit ihm zusammenleben wollen. Das Kind stamme aus einer früheren Beziehung seiner Frau. Kurz vor den Übergriffen habe er sie adoptiert. In der Ehe habe es Probleme gegeben. Auch das Mädchen habe sich nicht mit der Mutter verstanden.

Sein Mandant habe das Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt, ein Liebesverhältnis sei aber erkennbar, argumentierte die Verteidigung. Zudem habe der 40-Jährige dem Kind durch das Geständnis die belastende Aussage vor Gericht erspart. Vier Jahre Haft seien deshalb angemessen.

Die Taten müssen nicht mehr aufgeklärt werden, folgerte der Richter in der Urteilsbegründung. Die Frage sei gewesen, wie die Übergriffe zu ahnden sind. Dabei müsse man berücksichtigen, dass die Entwicklung des Kindes trotz einer möglichen Liebesbeziehung beeintächtigt worden sei.

(bl)
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